Yoga:Üben auf der Isomatte

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(Foto: Stephan Rumpf)

Von Linus Freymark

Flach liegt Martina auf ihrer Matte. Die Hände liegen auf Brusthöhe neben ihrem Körper, die Arme sind angewinkelt. Langsam zieht sie ihre Füße Richtung Bauch. Ihr Hintern hebt sich dabei in die Luft, die Hände bleiben auf dem Boden. So mancher Zwanzigjährige hätte mit dieser Übung Probleme, Martina führt sie mit einer Selbstverständlichkeit aus, die erstaunt: Sie ist gerade dabei, "stramm auf die 70 zuzugehen", wie sie sagt.

Viele der Leute, die dienstagabends um 19 Uhr für eineinhalb Stunden Yoga in die Halle auf dem Bezirkssportgelände an der Thalkirchner Straße 209 kommen, sind eher in Martinas Alter. Aber wie bei fast allen Angeboten des Hallensportprogramms ist das Publikum gemischt: Eine junge Mutter, die ihren kleinen Sohn jede Woche bei der Oma um die Ecke vorbeibringt, um zum Sport zu können. Ein Mann im mittleren Alter, der ein paar Minuten zu spät auftaucht und noch seinen Anzug trägt. Und Martina, die vor ein paar Jahren in Rente gegangen ist, und die, so oft es geht, zum Sport geht, am liebsten zu den Gymnastikkursen. Manche Leute kennt sie auch schon aus anderen Kursen, man nickt sich kurz zu, nach dem Sport tratscht sie mit den anderen. "Auch das ist das Schöne hier dran", meint sie, als sie nach der Stunde ihre Yogamatte einrollt. Die muss man selbst mitbringen, hat man keine, tut es auch eine Isomatte oder eine Decke. Worauf man turnt, interessiert hier niemanden.

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