Yannik Sellmann spricht laut und schnell. Zu laut und zu schnell für ein normales Gespräch. Doch auf der Bühne ist genau das sein Markenzeichen geworden: Wenn der junge Poetry-Slammer seine Texte vorträgt, dann schreit er. Schreit. Und schreit. Und schreit. Schreit im Höchsttempo Gedanken in den Raum über die Unfähigkeit, die eigenen Gefühle auszudrücken, über Filme wie "La La Land", die eine perfekte Welt erzählen, während man selbst "auf dem Bett sitzt, Cornflakes aus der Packung isst, Formel-1-Rennen schaut" und darauf wartet, dass am bunt gefärbten Horizont eine Lebensvision auftaucht, die sich erfüllender anfühlt als das vermeintliche Glück der dauer-singenden und dauer-tanzenden Hauptfiguren.
Yannik Sellmann im Porträt:Dieser Poet kann pöbeln
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Erst rumbrüllen, dann nachdenklich werden. Poetry-Slammer Yannik Sellmann überzeugt durch lautstarke Komik. Sein Jura-Studium hat er inzwischen abgebrochen.
Von Carolina Heberling

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