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In der U-Bahn trifft man am Samstagmittag auf zahlreiche gut gelaunte Fans des TSV 1860 München. Diese nehmen allerdings nicht die U6 in Richtung Allianz Arena, sondern die U1 oder U2 in Richtung Grünwalder Stadion. Die Anhänger des TSV 1860 München haben auch in diesem Jahr die Aktion XXX-Tausend organisiert, um für den Erhalt der ehemaligen Heimstätte ihres Vereins zu demonstrieren. Zur Viertliga-Paarung TSV 1860 II gegen SC Freiburg II sind deswegen statt wenigen hundert Zuschauern mehr als 10.000 gekommen.
Fotos und Text: Lisa Sonnabend
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Sportlich war das Spiel bedeutungslos, politisch dagegen wichtig. Der Ansturm der Fans soll ein Zeichen setzen, das marode Stadion nicht abzureißen. Maximilian (links) ist seit 1990 Löwen-Fan. "Die Stimmung in Giesing ist viel besser als draußen in Freimann", sagt er. Er wohnt nicht weit von hier, am Candidplatz, und freut sich, dass so viele Fans gekommen sind. "Endlich ist mal wieder was los in Giesing."
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Die Fans skandieren: "Wir singen Grünwalder Stadion." Oder: "Raus aus der Arena". Auch die Botschaften auf den Plakaten sind eindeutig: "Alle Wege führen nach Giesing", "Wir sind Giasinger Buam" oder "Heimat ist, wo das Herz weh tut".
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An diesem Nachmittag machte es nach den Querelen und erfolglosen Spielen dieser Saison endlich einmal Spaß, Sechzig-Fan zu sein. Insbesondere, nachdem in der 35. Minute Sandro Kaiser die Amateure in Führung brachte.
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Das Stadion an der Grünwalder Straße wurde 1911 erbaut. Lange Zeit war es die bedeutendste Spielstätte der Stadt - heute ist sie nur noch die drittgrößte. 2005 absolvierte die erste Mannschaft des TSV 1860 München hier ihre letzte Partie, seitdem spielen die Löwen in der Allianz Arena. Das Grünwalder Stadion wird nur noch von den Zweitvertretungen und den A-Jugend-Mannschaften der Sechziger und des FC Bayern genutzt.
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Roman ist mit seinem Freund Vicenzo zum Spiel gekommen. Er geht seit 15 Jahren ins Grünwalder Stadion - so oft wie möglich. "Das Stadion hier ist Kult, die Allianz Arena Moderne", sagt er.
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Max (li.) und Simon stehen in der Westkurve - so wie immer. "Das Stadion ist irgendwie immer noch die Heimat der Sechziger", finden sie. Allerdings sind sie der Meinung, dass in den vergangenen zwei Jahren bei der Aktion XXX-Tausend die Stimmung besser war. "Die Luft ist ein bisschen raus", sagt Max. Tatsächlich wurde die von den Veranstaltern erhoffte Zuschauerzahl von 15.000 bei weitem nicht erreicht.
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Aber immerhin durften sich die Fans über einen Sieg der Heimmannschaft freuen - für Sechzig-Fans ist dies ja nichts Alltägliches. In der 88. Minute schoss Matze Fetsch das entscheidende Tor zum 2:1 Endstand.
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Auch das Löwen-Maskottschen freute sich über das Ergebnis und den friedlichen Ablauf der Partie. Es klatschte einem Kind nach dem anderen die Hand ab. "Die Tatze ist ganz schön steif", beschwerte sich danach ein Junge.
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Die Fans feierten in den Giesinger Kneipen weiter - das Stadion nur wenige Meter entfernt. Das Fußballleben war noch einmal für einen Nachmittag nach Giesing zurückgekehrt.
Fotos und Text: Lisa Sonnabend