Wunschgemäß:Was bekannte Münchner schenken

Immer das Gleiche, gar nichts oder Überraschungen? Was in München unterm Christbaum liegt.

Protokolle: Astrid Becker

Fremdenverkehrsdirektorin Gabriele Weishäupl

"Mein Sohn Emanuel wird neue Torwarthandschuhe bekommen und auch einen neuen Fußball. Er hat einen ziemlich großen Ball-Verschleiß! Als gutem Lateiner wird ihm, hoffe ich, das Buch ,Gaius, ein Lausbub im alten Rom' vergnügliche Lesestunden bescheren. Sein größter Wunsch ist ein Fotohandy. Nach Rücksprache mit dem Christkindl, denke ich nun, dass auch er sich erfüllen wird. Meinen Vater werde ich mit einem prallgefüllten Früchtekorb und einer Flasche gutem Rotwein verwöhnen. Für die Gemütlichkeit werden dann noch bequeme Birkenstocksandalen und ein kuscheliges Flanellhemd auf dem Gabentisch liegen."

Hasan Salihamidzic, Fußballspieler beim FC Bayern

"Ich bin ja Moslem, für mich gibt es Weihnachten also nicht. Aber wir feiern dieses Fest trotzdem - wegen der beiden Kinder. Für sie kaufe ich meistens Spielzeug. Was ich meiner Freundin schenke, verrate ich nicht, nur so viel: Es ist jedes Jahr etwas völlig anderes. Das Fest selbst verbringen wir mit Freunden, die dann auch Kleinigkeiten bekommen. Manchmal machen wir aber auch aus, dass wir uns gegenseitig nichts schenken und lieber schön essen gehen."

Bürgermeister Hep Monatzeder

"Ich finde es wichtig, richtig schön zu essen und gemütlich beieinander zu sitzen. So hat bei uns ein Weihnachtsbrunch schon fast Tradition. Nachdem ich gern koche und kein Fleisch esse, gibt's aber auch immer ein Drei- bis Vier-Gänge-Menü. Ich denke da an Vorspeisen wie Rucola mit überbackenem Ziegenkäse. Oder als Hauptgang an Lotte mit sämiger Selleriesauce und in Marsala geköchelten Karotten. Die Zutaten dafür kaufe ich gern am Viktualienmarkt. Ansonsten gibt es nur wenig Geschenke. Ich erfülle meist Wünsche, die meine Kinder äußern: CDs, Kleidungsstücke oder etwas für ihre Hob-bys, beispielsweise fürs Tauchen."

Bürgermeisterin Gertraud Burkert

"Ich bin ja bereits Großmutter und als solche haben die Wünsche meiner drei Enkel höchste Priorität. Vergangenes Weihnachten gab's eine Puppe mit vielen Kleidchen, einen Baukasten, mit dem man Autos basteln kann und für den ganz Kleinen etwas zum Anziehen, worüber sich dann seine Mutter sehr gefreut hat. Ansonsten schenke ich meinen Kindern etwas für die Wohnung, einen Blumenstock oder auch mal etwas größeres, je nachdem. Mein Mann? Der bekommt immer viele Bücher."

Charles Schumann, Gastronom

"Für mich ist Weihnachten ein Tag wie jeder andere. Deshalb stehen Geschenke für mich nicht im Vordergrund. In Bayern ist es ja Brauch, am Heiligen Abend Würstl zu essen, meine Freundin, mein Sohn und ich machen das auch. Dazu gibt es Sauerkraut, hausgemachtes Kartoffelpüree oder Kartoffelsalat. Und weil ich katholisch bin, gehe ich später auch in die Kirche. Meine Zutaten für unser Essen kaufe ich am Viktualienmarkt oder auch bei Dallmayr. Ganz wichtig ist mir dabei der Christstollen. Da bin ich mittlerweile ein wahrer Kenner. Der muss richtig gut sein. Erste Tests in dieser Angelegenheit habe ich übrigens längst hinter mich gebracht."

Renate Forster, Standlfrau am Viktualienmarkt

"Geschenke gibt es für meine Nichte und meinen Neffen. Sie sind mit ihren acht und zehn Jahren ja noch so klein, und da gehören Geschenke einfach dazu. Die beiden schreiben immer einen Wunschzettel, und da suche ich mir dann etwas aus. Im vergangenen Jahr waren das ein Walkman für sie und Schlittschuhe für ihn. Heuer warte ich noch auf den Wunschzettel. Ich rechne täglich mit ihm."

Dieter Dorn, Intendant des Residenztheaters

"Geschenke? Nichts. Seit 20 Jahren nichts. Nur für meinen Sohn etwas Schönes."

Michaela May, Schauspielerin

"Es kommt drauf an, wen man beschenkt. Ich versuche, immer etwas Persönliches zu finden. Ein Geschenk muss für mich einen ideellen Wert haben. Im vergangenen Jahr habe ich beispielsweise nur Briefe verschenkt. Oder an einem Weihnachten haben wir Geld für meinen Verein für Mukoviszidose-Kranke gesammelt. Was ich heuer machen werde, darüber habe ich noch nicht nachgedacht."

Sepp Krätz, Gastronom

"Es mag unromantisch klingen, aber ich kaufe an Weihnachten immer zweckmäßige Geschenke. Meistens irgendetwas zum Anziehen. Für mich ist der Dezember die Haupteinkaufszeit. Da weiß ich, was sie brauchen. Und was Kleidung anbelangt, denke ich: Weniger ist mehr. Lieber nur ein Stück, dafür aber etwas Besseres. Meine älteste Tochter bekommt heuer beispielsweise einen gefütterten Ledermantel von Boss Woman. Über das Geschenk für die zweite Tochter denken wir noch nach. Meine Frau wird sich auch etwas Hübsches gönnen. Und für mich gibt es ein Kaschmirsakko. Ich kaufe alles in München, ich finde, das Geld, das man hier verdient, sollte man auch hier wieder ausgeben."

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