Würmtal:Als Quartett zum Erfolg

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Vier Gemeinden wollen weiter das Würmtal als Marke etablieren

Die Bürgermeister in Gräfelfing, Planegg und Neuried wollen weiter an dem Projekt festhalten, die Region Würmtal als Marke zu etablieren. Der Kraillinger Gemeinderat hatte diese Woche mit großer Mehrheit dafür gestimmt, aus dem Prozess der Markenbildung auszusteigen. Kraillings Bürgermeisterin Christine Borst (CSU), die das Projekt angekurbelt hatte, sah es damit als gescheitert an, da Krailling in der Mitte des Würmtals, zwischen Gauting und Gräfelfing, liegt. Ihre Bürgermeister-Kollegen sehen das anders. "Das Projekt stirbt nicht", meinte Planeggs Rathaus-Chef Heinrich Hofmann (SPD).

Das Kraillinger Abstimmungsergebnis hat die Bürgermeister im Würmtal überrascht. "Das ist unglücklich, dass es so gelaufen ist", bedauerte Neurieds Bürgermeister Harald Zipfel (SPD). Er stehe - wie seine beiden Mitstreiter im Landkreis München, nämlich Gräfelfing und Planegg - weiter hinter dem Projekt. Die Bürgermeister hoffen, dass eine gemeinsame Marke noch mehr gemeinsame Projekte fördert und das Würmtal dadurch insgesamt geschlossener auftreten kann. Die Nürnberger Agentur Brand Trust, eine der führenden Markenberatungen in Deutschland, war mit der ersten Phase des Markenbildungsprozesses beauftragt, nun ging es darum, dass jede Gemeinde weitere 10 000 Euro investiert, um weiterzuarbeiten.

Bis auf Krailling stimmten alle Gremien in den vergangenen Wochen mehrheitlich dafür, weiteres Geld zu investieren. Überall jedoch war die Idee, das Würmtal als Marke zu etablieren, auch kritisch debattiert worden. Vielen Gemeinderäten erschloss sich nicht, wofür man eine Marke brauche, die Gemeinden würden jetzt schon interkommunal zusammenarbeiten, sei es bei der Volkshochschule im Würmtal oder beim Würmtal-Zweckverband, lautete ein Argument.

Gräfelfings Bürgermeister Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gräfelfing) glaubt, dass es für Außenstehende schwierig sein dürfte, sich mit den in zwei Workshops erarbeiteten Markenbegriffen für das Würmtal zu identifizieren: erstklassig, stolz, geistreich, privilegierte Lage. Ihr persönlich helfe es aber, Rats-Entscheidungen zusätzlich auf diese Leitbegriffe hin abzuklopfen, um sicher zu gehen, dass sie zur Region Würmtal passen.

In den kommenden Wochen wollen sich die Bürgermeister zusammensetzen und nach Optionen suchen, wie das Würmtal doch noch eine Marke werden kann. Zipfel ist zuversichtlich, dass man auch als Quartett - Neuried, Planegg, Gräfelfing und Gauting - weitermachen kann. Es schloss nicht aus, dass Krailling später wieder dazustoßen könnte. Dass es aber ein gemeinsames Würmtal-Logo geben wird, kann sich Wüst ohne Krailling nicht vorstellen. Planeggs Bürgermeister Hofmann sieht das Ausscheiden Kraillings als Herausforderung: "Jetzt wird es noch spannender."

© SZ vom 03.12.2016 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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