World Photography Awards 2012:Wenn Augenblicke wie Blumen welken

Sie sucht die menschlichen Abgründe und inszeniert sie mit Blumen: Die Fotografin Elizaveta Porodina aus München hat bei den renommierten World Photography Awards den zweiten Platz belegt. Inspirieren lässt sie sich von besonderen Orten. Und von ihrer Arbeit in der Psychiatrie. Ein Porträt in Bildern.

Tobias Dorfer

11 Bilder

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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Als der Anruf kam, war Elizaveta Porodina erst einmal enttäuscht. Sie dürfe sich über den zweiten Platz bei den renommierten World Photography Awards hatte freuen, hieß es am Telefon - und das auch noch bei den Profis in der Kategorie "Fashion". Zwei ihrer Bilder wurden von der Jury ausgezeichnet, unter anderem dieses, auf dem ein Model mit einem opulenten Blumen-Kopfschmuck zu sehen ist. "Ich bin sehr ehrgeizig und wollte eigentlich die Beste sein", sagt die Fotografin aus München. Allerdings ist auch der zweite Preis bei diesem Wettbewerb ein großer Erfolg für die junge Frau.

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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Das zweite Gewinnerfoto zeigt einen jungen Mann, auf dessen Körper sich Bäume spiegeln. Bei Elizaveta Porodina entsteht ein solches Motiv immer im Kopf. Dann bespricht sie sich mit einem Make-Up-Artist, wie ihre Ideen umzusetzen sind. Es geht dann um die Inszenierung der Models, das Licht und viele Kleinigkeiten, die für die 24-Jährige aber sehr wichtig sind. Schließlich will sie ihre Gedanken so exakt wie möglich realisieren.

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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Die beiden Siegerfotos stammen aus einer ganzen Reihe von Bildern, an der Elizaveta Porodina seit mehr als einem halben Jahr arbeitet - und die noch nicht abgeschlossen ist. Einen Titel hat die Serie nicht, aber Blumen spielen eine wichtige Rolle.

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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"In dieser Reihe geht es um die Sehnsucht und um die Vergänglichkeit", sagt die Künstlerin. Um Momente, in denen man vor Freude sterben möchte. Um Momente der Trauer, die aber alle so nie wiederkommen werden. "Und wie könnte man die Vergänglichkeit besser darstellen als mit schönen Blumen", sagt Porodina.

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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Mit Fotografie beschäftigt sich die Münchnerin erst seit 2009. Vorher hat sie gemalt, Bücher illustriert und Comics gezeichnet. Dann jedoch entdeckte sie ihre Liebe zur Kamera. "In der Fotografie steckt für mich noch mehr Kreativität", sagt die 24-Jährige.

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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Mit menschlichen Abgründen befasst sich die Fotografin schon lange. Elizaveta Porodina hat in München Psychologie studiert und arbeitet drei Tage in der Woche als Psychotherapeutin in Ausbildung in der geschlossenen Anstalt eines Krankenhauses. "Die Arbeit ist eine Inspirationsquelle für meine Kunst", sagt sie.

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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Und München? Zieht sie auch aus der Stadt, in der sie lebt, Ideen? "Ich finde richtige Großstädte inspirierender", sagt Porodina, die in Moskau geboren wurde. Aber auch die bayerische Landeshauptstadt habe schöne Ecken. Die Künstlerin mag besonders den Weißenburger Platz in Haidhausen, weil er so wandlungsfähig sei: "Im Winter ist alles so trist. Aber im Sommer blühen dort so viele Blumen, dass der Platz unheimlich dekadent wirkt."

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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Ein Preisgeld gibt es für ihren zweiten Platz bei den World Photography Awards nicht. Dafür jede Menge Kontakte, die für einen freien Fotografen sehr wichtig sein können. "Mein Ziel ist, dass ich von meiner Kunst leben kann", sagt Elizaveta Porodina. Eines ihrer Bilder hängt bereits in einem Hotel in Las Vegas.

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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Derzeit sucht Porodina nach eine Galerie, die ihre Bilder ausstellt. Der Erfolg bei den World Photography Awards schadet da sicher nicht.

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Elizaveta Porodina

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Die Vergänglichkeit ist Thema dieses Bildes. Ein Totenkopf ist hier zu sehen - und natürlich die für die Reihe obligatorischen Blumen.

Elizaveta Porodina, 2. Platz Sony World Photography Awards 2012, nur für diese BIGA verwenden.

Quelle: Milena Wojhan

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Mit 13 Jahren kam Elizaveta Porodina von Russland nach Deutschland. Ihr Vater hatte in München einen Job gefunden - und die Eltern waren sich sicher, dass ihre Tochter in Deutschland bessere Jobchancen hat. Jetzt wünscht sie sich erst einmal neue Kunden und Projekte, die sie realisieren kann. Und über den zweiten Platz bei den World Photography Awards freut sie sich schließlich doch: "Ich bin zwar ein total ehrgeiziger Mensch. Aber ich weiß auch, dass ich bescheidener werden muss", sagt sie und lacht.

© Süddeutsche.de/bica
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