Süddeutsche Zeitung

Zwischen Bad Tölz und Wolfratshausen:Feiern ja, aber nicht stören

Das neue Jahr wird vielerorts mit lautem Silvester-Feuerwerk begrüßt. Dabei wird oft vergessen, was das für die Natur bedeutet: "Die lauten Geräusche verschrecken Tiere, die dann bei ihrer Flucht wertvolle Energie verbrauchen", erklärt Annika Lange, Biologin des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), in einer Pressemeldung. Auch viele Haustiere litten unter dem Lärm. Der LBV rät daher, den Tieren und der Natur zuliebe auf das private Silvester-Feuerwerk zu verzichten. Um dem Böller- und Raketenszenario zu entkommen, stiegen Vögel innerhalb von Minuten vor Schreck von ihren Schlafplätzen in den Luftraum auf. Dabei erreichen sie laut LBV sogar Höhen von über 1000 Metern. Sie gerieten in Stress und bräuchten anschließend lange, bis sie wieder zur Ruhe kommen, erklärt Lange. Das gleiche Problem hätten auch andere Wildtiere, zum Beispiel Igel, von denen gerade im Winter viele ihren Stoffwechsel auf ein Minimum reduzierten. Feuerwerk sollte deshalb "nie in der Nähe von Wäldern gezündet werden. Auch öffentliche Grünanlagen und Gärten, wo sich viele Vögel und andere Tiere zur Nachtruhe sammeln, sind keine geeigneten Orte für das Silvester-Feuerwerk", so die LBV-Artenschützerin.

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SZ vom 31.12.2019 / cjk
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