Zwei Großbaustellen:Eisstadion und Bad im Plan

Geretsried kommt gut voran. Nur das Parkdeck verzögert sich

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die beiden Geretsrieder Großbaustellen sind nach Auskunft aus dem Rathaus weitgehend im Plan. "Es läuft", sagt Geschäftsleiterin Uta Raach über Hallenbad und Eisstadion. Lediglich das Parkdeck am neuen interkommunalen Bad an der Adalbert-Stifter-Straße verzögere sich mangels Baufirma - erheblich.

Das Hallenbad, das von den Kommunen des Nord-Landkreises gemeinsam finanziert wird und vorrangig als Schulsportstätte dient, kostet rund 16 Millionen Euro. Das Richtfest ist bereits terminiert für Donnerstag, 19. September, 16 Uhr. "Alle Gewerke sind im Zeitplan", sagt Raach, die Endarbeiten am Rohbau liefen gerade, dann komme der Stahlbauer, um die Dachkonstruktion zu übernehmen. Auch Badewasser- und Lüftungstechnik würden gerade installiert. Das Ziel, das Bad zum Schuljahresbeginn 2020/21 zu eröffnen, sei nach jetzigem Stand gesichert.

Um die Parkplatznot am Schulzentrum, neben dem das Hallenbad errichtet wird, zu beenden, hatte der Stadtrat in diesem März ein Parkdeck mit 180 Stellplätzen für rund 3,6 Millionen Euro gebilligt. Damals wurde mit der Fertigstellung Ende Februar 2020 gerechnet - in jedem Fall vor der Eröffnung des interkommunalen Hallenbads. Dieser Zeitplan ist nicht mehr zu halten, denn die Stadt hat auf die erste Ausschreibung kein einziges Angebot erhalten. Eine gezielte Nachfrage, so Raach, habe ergeben, dass die in Frage kommenden Unternehmen "bis nächstes Frühjahr mit Arbeit eingedeckt" seien. Nun schreibe die Stadt noch einmal beschränkt aus und hoffe, dass das Parkdeck parallel zum Hallenbad fertig werde. Die Lehrer müssten derweil auf Ersatzparkplätze an der Südseite des Bads ausweichen.

Mit dem Eisstadion sieht es nach Raachs Auskunft deutlich besser aus. Sanierung und Überdachung sollen bis zur neuen Eissaison im November fertig sein: "Und daran halten wir unerschütterlich fest", sagt die Rathaus-Geschäftsleiterin. Beim Stadion an der Jahnstraße soll Mitte Oktober Richtfest sein. Zuvor gibt es auf der Baustelle noch spektakuläre Ereignisse zu beobachten. Mitte bis Ende August soll der Zimmerer die Dachkonstruktion liefern. Auf fixen Betonstützen auf der Nordseite und Pendelstützen auf der Südseite wird ein Tonnendach mit einer Spannweite von 44 Metern errichtet. Die sogenannten Binder - die horizontalen Träger des Dachs - werden wegen der enormen Länge in Einzelteilen transportiert und an Ort und Stelle auf dem Boden zusammengebaut, bevor sie hochgehievt werden. Dazu wird ein Kran an der Baustelle stehen, der bis zu 500 Tonnen heben kann. "Bis Ende September ist das Dach fertig", kündigt Raach an.

Im Geretsrieder Eisstadion war der Betrieb seit Jahren unter freiem Himmel gelaufen. Nach dem verheerenden Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall 2006 hatte man bei einer Überprüfung in Geretsried festgestellt, dass auch hier das Dach einzubrechen drohte und zudem asbesthaltig war. Sanierung und neues Dach waren jahrelang erwogen und wieder verworfen worden; der endgültige Beschluss fiel im Stadtrat erst zu Beginn dieses Jahres. Die Kosten liegen inzwischen bei mehr als acht Millionen Euro.

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