Zum Neuen Jahr:Gesundheit, Gemeinschaft und Mut

Am Silvesterabend werden sich viele Menschen wieder vornehmen, was 2022 besser laufen soll. Bekannte Menschen aus der Region verraten ein paar ihrer ganz persönlichen Vorsätze.

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Tempus fugit, würden die Lateiner sagen, zu Deutsch: Die Zeit fliegt. Der Jahreswechsel von 2021 auf 2022 steht an und mit ihm nicht nur der Blick zurück, sondern auch auf das, was vor einem liegen mag. Damit fest verbunden ist bei vielen das Fassen von guten Vorsätzen zu Silvester. Nächstes Jahr soll alles besser werden, darin dürften sich die meisten einig sein, und das ist noch nicht einmal alleine auf die Corona-Pandemie gemünzt. Sicher werden auch wieder viele Klassiker unterm Glockenschlag versprochen: mehr Sport machen im neuen Jahr, weniger rauchen, mehr Nachsicht mit den Nächsten üben, weniger Alkohol trinken, mehr Zeit mit den Liebsten verbringen, weniger Stress in der Arbeit oder privat zulassen. Was Menschen aus der Region sonst noch so vorhaben oder von 2022 erwarten, verraten sie hier:

Stefanie und Marcus Kastner

Zum Neuen Jahr: Surfwellen-Initiatoren Stefanie und Marcus Kastner.

Surfwellen-Initiatoren Stefanie und Marcus Kastner.

(Foto: Hartmut Pöstges)

"Wir gehen glücklich und voller Erwartungen und Spannung ins neue Jahr. Dass die Mehrheit im Stadtrat beschlossen hat, die Surfwelle zu bauen und die Arbeiten auszuschreiben, ist ein tolles Signal. Wir freuen uns darauf, dass die Vision, die wir schon so lange haben, endlich wahr wird und am Loisachspitz ein Ort der Gemeinschaft und der Freude am Surfsport entstehen wird. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Welle 2022 gebaut und es wird viel Arbeit auf uns zukommen. Wir und unser Team freuen uns auf diese Aufgaben, da es jetzt endlich darum geht, diese neue Sportstätte zu gestalten und den Betrieb optimal zu organisieren. Im November haben wir unseren Verein, den wir bis dahin bewusst klein gehalten haben, geöffnet und seitdem schon sehr viele neue Mitglieder gewonnen. Unser Ziel ist es jetzt, eine neue Gemeinschaft zu formieren, die die Surfwelle mit Leben füllt und unsere Werte Gemeinschaft, Engagement, Begeisterung und Respekt lebt und nach außen vermittelt. Wir werden Surfen im Verein ermöglichen, das ist in Südbayern bisher einmalig. Das Tolle an der Wolfratshauser Welle wird aber sein, dass sie auch ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt."

Bettina Gaebel

Zum Neuen Jahr: Bettina Gaebel von Klangwelt Klassik, Icking.

Bettina Gaebel von Klangwelt Klassik, Icking.

(Foto: Hartmut Pöstges)

"Mein persönlicher Vorsatz lautet: Durch Kommunikation Brücken bauen und durch unsere Musikveranstaltungen einen Beitrag leisten, die Resilienz der Gesellschaft zu stärken. Was derzeit in unserer Gesellschaft passiert, macht mir wirklich Sorge. Wir müssen der Radikalisierung den Wind aus den Segeln nehmen, um unsere Gesellschaft nicht zu zerstören. Und Kommunikation ist ein Schlüssel dazu. Ich bin ja nicht nur im Kulturbereich tätig, sondern seit Jahren auch aktiv im bundesweiten partizipativen Verfahren zur Suche nach einem Endlagerstandort für hoch radioaktive Abfälle in Deutschland - eine Thematik mit einer langen Konflikthistorie. Ich habe gelernt, dass der einzige Weg, Lösungen zu finden, über den offenen Diskurs mit allen Gruppen führt. Wenn jeder in seiner Informationsblase verharrt, kommen wir nicht weiter. Das gilt auch für den Umgang mit der Pandemie. Ich bin überzeugt, dass man durch das Aufeinanderzugehen Bewegung in das Denken bringen kann.

Was die Konzerte betrifft, ist mein größter Wunsch, im kommenden Jahr wieder etwas besser planen zu können. Wir rechnen bei Klangwelt Klassik für das erste Halbjahr noch mit Platzbeschränkungen und planen Doppelkonzerte, vom Sommer an wollen wir - vorsichtig optimistisch - wieder normal besetzen. Kultur ist keine Freizeitbeschäftigung, Kultur gehört zur Bildung und so sollte sie auch eingeordnet werden. Schließlich leistet das Kulturerleben einen wesentlichen Beitrag für die seelische Gesundheit unserer Gesellschaft."

Felix Leipold

Kommunalwahl 2020

Stadtrat und Jugendreferent Felix Leipold.

(Foto: Hartmut Pöstges)

"Von Neujahrsvorsätzen halte ich zwar recht wenig, da sie meist nach zwei Wochen eh wieder hinfällig sind. Jedoch nehme ich mir etwas sehr Bestimmtes vor: Dinge wieder bewusster machen und mit dem Kopf mehr bei der Sache sein. Das ist umso wichtiger im Jahr 2022, da hier einige wichtige Entscheidungen anstehen, die mein weiteres Berufsleben prägen werden. Persönlich möchte ich im kommenden Jahr mehr Zeit mit der Familie, der Freundin und den Freunden verbringen. Daher hoffe ich auf ein schnelles Ende der Pandemie-Situation."

Friedl Krönauer

Wolf im Landkreis

Friedl Krönauer, BN-Kreisvorsitzender.

(Foto: Manfred Neubauer)

"Ich weiß, dass Neujahrsvorsätze beliebt sind, sie werden rauf und runter gehypt. Dennoch finde ich es gut, wenn Menschen sich selbst reflektieren. Zwar brauche ich kein neues Jahr, um mir etwas vorzunehmen, es gibt aber einen guten Anlass. So sind Vorsätze ein guter Weg aus der verharrten Selbstgefälligkeit zu gelangen, denn es gibt immer etwas zu optimieren oder anders zu machen.

Für das kommende Jahr habe ich persönlich zwei Vorsätze: Mehr Entschlossenheit sowie Mut wagen, sei es privat oder innerhalb meiner Funktion beim Bund Naturschutz. Ich hoffe, beide Vorsätze durchzuhalten, denn ich habe 2022 vor, den Watzmann und den Monte Pelmo, einen der höchsten Gipfel in den Dolomiten, zu besteigen. Das zählt für mich unter Amüsement. Privat möchte ich gerne mehr Zeit mit meiner Enkelin verbringen, die gerade ein Jahr alt geworden ist."

Stefan Korpan

Zum Neuen Jahr: Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan.

Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

"Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr die Pandemie soweit hinter uns lassen können, dass wir wieder unser gewohntes Leben, wie es vor Corona war, aufnehmen können. Als Bürgermeister kenne ich nichts anderes. Ich habe mein Amt im ersten Lockdown angetreten. Meine Mitarbeiter erzählen mir, wie es vorher war, als man nicht bei jedem Treffen an Masken, Abstand und Hygieneregeln denken musste; als man als Bürgermeister zu Festen, Vereinen und mehr gehen konnte.

All das Gesellige ist weggebrochen. Daher planen wir 2022 ein dreitägiges Stadtfest. Es muss schon viel passieren, dass dieses nicht stattfinden wird. Eine Arbeitsgruppe ist beauftragt, erste Buchungen sind erfolgt."

Michaela Durach

Zum Neuen Jahr: Michaela Durach, Wirtin auf der Lenggrieser Hütte.

Michaela Durach, Wirtin auf der Lenggrieser Hütte.

(Foto: Manfred Neubauer)

"Für das Neue Jahr nehme ich mir so viel gar nicht vor. Ich habe eigentlich immer die gleichen Vorsätze: Endlich Mal etwas abzunehmen, weniger Alkohol zu trinken. Der wichtigste Wunsch ist aber, dass wir gesund bleiben. Das wäre es ganz kurz und knackig. Alles andere sind Luxusprobleme.

Ich bin nicht so der Vorsatztyp. Wir sind froh, dass wir an Silvester arbeiten dürfen. Denn dieses Gezwungene stört mich am Jahreswechsel. Vergangenes Silvester also der Übergang von 2020 auf 2021, war ganz ungewohnt für uns. Da waren ich und mein Mann mit den Buben bei uns zuhause in Lenggries. Jetzt haben wir seit Mittwoch, 29. Dezember, auf der Lenggrieser Hütte mit den 2-G-Regeln ganz normal auf. Für den Silvesterabend haben Gäste bei uns gebucht. Mit den Anfragen hätten wir die Hütte auch zwei- oder dreimal füllen können. Wir haben aber nur etwas mehr als die Hälfte der Betten belegt. Der Rest bleibt frei.

Im vergangenen Sommer war das Geschäft ganz gut. Im Herbst waren alle Gäste auch sehr locker. Jetzt in der kalten Jahreszeit ist es schwieriger. Wir müssen sehen, wie sich die Pandemie im Januar und Februar entwickelt. So weit sind wir zufrieden."

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