Süddeutsche Zeitung

Ziel: fünf Hektar pro Tag:Flächen sparen

Kreis nimmt an Forschungsprojekt des Wirtschaftsministeriums teil

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wird gemeinsam mit dem Planungsverband Region Oberland an einem Forschungsprojekt zum Thema "Flächensparen" teilnehmen. Das berichtete Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler), der zugleich Vorsitzender des Planungsverbands der Region 17 ist, bei der Verbandsversammlung in Beuerberg.

Die Bayerische Staatsregierung hat am 16. Juli 2019 eine Flächensparoffensive beschlossen, um den Flächenverbrauch im Freistaat zu reduzieren. Momentan sind es zwölf Hektar Fläche täglich. Künftig soll eine Richtgröße von fünf Hektar pro Tag für die "erstmalige planerische Inanspruchnahme von Freiflächen im Außenbereich für Siedlungs- und Verkehrszwecke" in das Bayerische Landesplanungsgesetz (BayLplG) aufgenommen werden. Dieses Ziel soll bis 2030 erreicht werden. Auf eine verbindliche Flächenverbrauchsobergrenze verzichtet der Freistaat.

Im Vergleich zu anderen Regionen Bayern sei die Region Oberland mit den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen beim Flächenverbrauch sparsam, sagte Niedermaier. In der Oberpfalz oder in Teilen Oberfrankens etwa sehe dies anders aus. Dort liege der Pro-Kopf-Verbrauch um ein Vielfaches höher. Man sich einig, dass die Fünf-Hektar-Regelung nicht pauschal über alle Regionen gestülpt werden könne. "Wir brauchen ganz andere Kontingente als andere Teile des Freistaats", sagte Niedermaier. Die "Mechanismen zur Berechnung" herauszufinden, sei der Auftrag der Bundeswehruniversität München. Pilotkreise für die Studie seien Bad Tölz-Wolfratshausen für den Süden und der Kreis Rhön-Grabfeld für den Norden. "Das ist ein ganz heißes Thema", so Niedermaier.

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Quelle:
SZ vom 21.02.2020
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