Zentrum dörflichen Lebens:Deininger Gemeindehaus wird saniert

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Musikkapelle und Feuerwehr haben in der ehemaligen Dorfschule ihren Sitz. Die Musiker wollen nun mit der Sanierung in Eigenregie beginnen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Musikkapelle will ihren Probenraum schnell verbessern - Egling zieht später mit

Von Claudia Koestler, Egling

Es ist mehr als ein altes Gebäude in der Ortsmitte Deinings. In der ehemaligen Dorfschule und heutigem Gemeindehaus spielt sich ein Großteil des dörflichen Lebens ab: Die Feuerwehr ist dort untergebracht, ebenso die Deininger Musikkapelle. Ein Laden bietet zudem Schnäppchen an. Doch das Gemeindehaus ist dringend sanierungsbedürftig. "Darüber diskutieren wir seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten", sagte Gemeinderat Michael Neubauer (CSU) kürzlich in der Sitzung. Nun aber wollen die Mitglieder der Musikkapelle selbst zur Tat schreiten und ihre Räumlichkeiten baulich verbessern. "Nach dieser langen Hängepartie müssen wir diese Chance nutzen", freute sich Jakob Bernlochner (FW) über das Vorhaben, und Neubauer sah darin auch eine Chance, "die Ortsmitte wiederzubeleben". Doch auch die Gemeinde will das Haus sanieren - allerdings zu einem späteren Zeitpunkt, weshalb nun die Pläne von Kommune und Musikern koordiniert werden müssen. Einstimmig wurde deshalb ein entsprechender Planungsauftrag vergeben.

Bereits im April dieses Jahres fand im Gemeindehaus Deining eine Besprechung mit Vereinsvertretern, Gemeinderäten und Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) statt. Dabei erläuterten die Vereinsvertreter das von ihnen angedachte Sanierungskonzept. Nachdem der derzeitige Probenraum der Musiker, der größte Raum des Gebäudes im Obergeschoss, aufgrund der niedrigen Decke akustisch nicht für Proben geeignet ist, wollen sie die Decke öffnen.

Vorab würde die Dacheindeckung vollständig aufgenommen und erneuert werden. Gleichzeitig könnte eine Isolierung des Dachs erfolgen. Nicht genutzte Kamine werden abgebrochen. Der Probenraum soll zudem vergrößert werden. Die Materialkosten für die vorgestellten Maßnahmen wurden durch die Vereinsvertreter auf rund 30 300 Euro brutto geschätzt. Ein entsprechender Kostenvoranschlag wurde vorgelegt.

Neubauer betonte den Stellenwert, den die Musikkapellen in den Gemeinden haben: "Sie sind mit die Hauptkulturträger." Deshalb sei es "richtig und wichtig", dass es endlich vorangehe mit dem Gemeindehaus. "Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, ein Tagescafé einzurichten und öffentliche Toiletten", schlug er vor.

Die Gemeinde selbst plant indes, das Haus respektive den Teil des Gebäudes, das derzeit als Feuerwehrgerätehaus dient, erst in den Jahren 2021/22 zu sanieren. Damit verbunden wäre auch ein neues Raumkonzept, weil auch gemeindliche Notunterkünfte dort eingerichtet werden sollen. Oberhauser freute sich zwar, dass die Musiker bereits jetzt und per Eigenleistung Verbesserungen schaffen wollen. "Aber die Arbeiten müssen koordiniert und eingetaktet werden, um sich für spätere Vorhaben nichts zu verbauen", sagte er. Priorität hätten die Vorgaben der Feuerwehr bezüglich der Raumnutzung. Deshalb sollen entsprechende Gespräche mit allen Beteiligten geführt werden, "und zwar zeitnah", erklärte Oberhauser.

© SZ vom 19.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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