XXXLutz:Möbelhäuser in Wolfratshausen genehmigt - trotzdem kein Eröffnungstermin

Die Regierung von Oberbayern segnet die Pläne des Konzerns ab. Der aber hält sich weiter bedeckt.

Von Claudia Koestler

Die Regierung von Oberbayern erhebt keine Einwände gegen die Pläne von XXXLutz, am ehemaligen Möbel-Mahler-Standort in Wolfratshausen zwei eigene Einrichtungshäuser zu errichten. Das teilt der Pressesprecher der Regierung, Martin Nell, mit. Trotz dieser Nachricht ist ein Eröffnungstermin jedoch noch immer nicht in Sicht: "Wie bereits bei unserer letzten Antwort mitgeteilt, können noch keine Eröffnungstermine benannt werden, beziehungsweise gibt es diesbezüglich keinen neuen Sachstand", erklärt Julian Viering, Pressesprecher von XXXLutz. Derzeit finden ihm zufolge lediglich "vereinzelte Bauarbeiten im Bereich der Wartung und Instandhaltung statt", und das Unternehmen befinde sich in Abstimmungsgesprächen. Weitere Gründe für die Verzögerung der Eröffnung nennt Viering nicht.

In einem Bauantrag, der dem Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen zur Genehmigung vorliegt, plant die Firma XXXLutz die bestehenden Verkaufsflächen der Immobilie im Gewerbegebiet von vormals knapp 30 000 Quadratmeter auf rund 32 500 Quadratmeter zu vergrößern. Das Landesentwicklungsprogramm Bayern fordert für Einzelhandels-Projekte dieser Größe jedoch eine landesplanerische Überprüfung. "Dabei geht es vor allem um die Frage, in welchem Radius Auswirkungen auf den bereits bestehenden Einzelhandel zu erwarten sind und ob übermäßig Kaufkraft aus den Innenstädten abgezogen würde", erklärt Nell. Ende August hatte das Landratsamt bereits die entsprechenden Unterlagen an die Regierung übermittelt. Doch für die Überprüfung fehlten Angaben zum tatsächlichen Einzugsbereich sowie zu Verkaufsflächen für die innenstadtrelevanten Randsortimente. Wie Nell nun mitteilt, wurden die Unterlagen am Donnerstag, 12. Oktober, von Vertretern der Firma XXXLutz nachgereicht. Nur zwei Arbeitstage benötigte die Regierung zur Prüfung, wie der Pressesprecher betont, und gab letztlich grünes Licht für das Projekt.

Helmut Forster (Bürgervereinigung), Wirtschaftsreferent der Stadt Wolfratshausen, wertet es als "positives Zeichen", dass die Regierung keine Einwände erhebt. Er hofft, dass es mit dieser Entscheidung der Sache nun ein Schub gegeben wird , das riesige Haus im Gewerbegebiet wieder zu beleben. "Hoffen wir mal, dass damit etwas weitergeht", kommentiert er die Mitteilung der Regierung. "Denn es ist natürlich schon äußerst unbefriedigend, dass da eine solch große Immobilie seit mittlerweile rund zweieinhalb Jahren leer steht", sagt Forster.

Euphorisch klingt der Wirtschaftsreferent trotzdem nicht: "Abwarten", sagt er und fügt an: "Mal schauen, was da noch für Forderungen kommen an die Stadt." Damit spielt Forster auf die Sortimentsbeschränkung an, die für das Gebiet politisch vorgeschrieben ist, um die Einzelhändler in der Innenstadt zu schützen. Ende Dezember 2016 hatten Vertreter der XXXLutz-Gruppe zwar zugesichert, diese einhalten zu wollen. Dass sie nun doch eine Aufweichung der Vorgaben anstreben könnten, darüber gebe es derzeit laut Forster "nur Spekulationen, aber keine Hinweise". Das mag einerseits positiv klingen, doch offenbart es ein anderes Problem: "Was die Firma wirklich genau plant, ist uns in mancherlei Hinsicht noch ein Buch mit sieben Siegeln", sagt Forster. Mit ihm jedenfalls habe noch kein Vertreter der XXXLutz-Unternehmensgruppe gesprochen - und das, obwohl er Wirtschaftsreferent der Stadt sei. "Ich würde gerne das Gespräch suchen", sagt Forster. Deshalb habe er auch kürzlich bei der Sportlergala einem Vertreter des Unternehmens seine Visitenkarte mit dem entsprechenden Hinweis mitgegeben. "Es wäre zu hoffen, dass sich was ergibt", sagt Forster.

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