Wolfratshauser Verkehr:Brennpunkt Roma-Kreuzung

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Klima- und Umweltreferent Hans Schmidt fordert Tempo-30-Ausweitungen und Sanktionen.

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Hohe Verkehrsdichte, Blechschäden, Raserei und "Poser", die ihre Lust daraus beziehen, die Drehzahl ihrer Motoren in Wohngebieten lärmintensiv bis zum Bersten auszureizen: Der Knoten Margeriten-Schießstättstraße/Moosbauerweg, bekannt als "Roma-Kreuzung", zählt auch nach den aufwendigen Umbaumaßnahmen zu den Verkehrsbrennpunkten in Wolfratshausen. Dem Anliegen, die Gefahren und Lärmbelästigungen einzudämmen, haben sich die Grünen im Stadtrat verschrieben, die mit Hans Schmidt den Umwelt- und Klimareferenten stellen und einen Antrag bei der Stadtverwaltung eingereicht haben, die Zahl der Verkehrsüberschreitungen in den vergangenen zwölf Monaten und der entsprechenden Sanktionen zu erfassen. Die Statistik soll Grundlage sein für Diskussionen darüber, ob die aktuellen Kontrollen und Maßnahmen ausreichen, um den Verkehr sicherer zu machen.

Eine vorangegangene Anfrage Schmidts an die Stadtverwaltung hatte laut kommunaler Verkehrsüberwachung ergeben, dass sich an der Roma-Kreuzung nur 38 Prozent der Autofahrer an das geltende Tempolimit von 30 Stundenkilometern halten. Und das seien immer wieder die selben. Die Liste überreichte er den beiden bei der Ortsbegehung anwesenden Polizeibeamten, den Hauptkommissaren Steffen Frühauf und Tony Lechner. Sie versprachen, sich um die Liste zu kümmern, betonten allerdings, dass die Verkehrsüberwachung nur eine von mehreren polizeilichen Aufgaben sei. Und die Entscheidung, wo die zulässige Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer begrenzt werde, liege nun einmal nicht bei der Polizei. Dies betonte auch der Repräsentant der Stadt: Die Beschwerden seien nachvollziehbar, die Lösung der Probleme müsse letztlich aber auf politischer Ebene erfolgen.

Raser, Poser, Lärm: Als Referent für Umwelt und Klima besah sich Hans Schmid (r.) mit Polizei und Anwohnern die Situation an der Roma-Kreuzung. (Foto: Hartmut Pöstges)

Dort will der für Mobilitätsfragen zuständige Grünen-Stadtrat Schmidt jetzt verstärkt aktiv werden, denn einige Verbesserungen seien durchaus machbar. So etwa eine Tempo-30-Regelung direkt ab dem Industriegleis und eine ebensolche auf der Margeritenstraße unmittelbar an den Kreuzungsbereich anschließend. Durchsetzbar sind aus seiner Sicht auch verstärkte Sanktionen. So müsse man gegebenenfalls darüber nachdenken, ob man beim kommunalen Verkehrsüberwachungsunternehmen größere Kontingente einkaufen sollte.

Schmidt appellierte auch an Bürger, Unfälle zu melden, zu denen keine Polizei gerufen wurde. Dies mache die Statistik genauer.

© SZ vom 27.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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