Der Spielplatz vor der Mehrzweckhalle im Wolfratshauser Ortsteil Farchet ist ein Paradebeispiel bürgerlicher Eigeninitiative: Seit 2015 planen Mütter um die Anwohnerin Carolin Mayr dessen Umgestaltung, der Stadtrat hat das Engagement mit 70 000 Euro an Haushaltsmitteln unterstützt. Vor zwei Jahren wurde dort ein großes hölzernes Piratenschiff aufgebaut. Es soll die Hauptattraktion in einem Wasserspielplatz werden. Das Wasser aber fehlt bislang. Die Stadt konnte sich noch nicht zu einer Genehmigung durchringen. Es gebe technische und hygienische Schwierigkeiten, hieß es von Bauamt und Bürgermeister. Der Aufwand sei zu groß. Nun fordert die Fraktion der Grünen in einem Antrag, die Wasserspielanlage endlich zu realisieren. Der Bauausschuss wird sich am kommenden Mittwoch, 9. Dezember, damit befassen.
"Wasserspielplätze sind heutzutage nichts Exotisches", heißt es in der Begründung des Antrags. In München gebe es insgesamt 39, jeweils einen in Bad Tölz, Bichl und Penzberg und zwei in Grünwald. Die Wasserspielanlage sehe laut Planung der Initiatoren eine Pumpe mit einstellbarem Wasserschwall und automatischer Spüleinrichtung vor, "die Verkeimung sicher ausschließt". Druck, Wassermengen und Spülintervalle könnten individuell geregelt werden, der Wasserverbrauch sei überschaubar. Im Großraum München seien allein in den vergangenen zwei Jahren 30 dieser Pumpen auf Spielplätzen eingesetzt worden. Der Anschluss an das Trinkwassernetz solle über den Keller der Mehrzweckhalle erfolgen, die Kernbohrung durch die Kellerwand könne "problemlos technisch durchgeführt und gegen nichtdrückendes Wasser abgedichtet werden". Im Haushalt stehe genügend Geld zur Verfügung: Laut Kostenvoranschlag solle der Spielplatz insgesamt knapp 42 000 Euro kosten, aus dem gebilligten Budget seien noch 39 500 Euro übrig, plus 5000 Euro Spenden. Die Grünen zitieren in ihrem Antrag auch Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW), der bei den Haushaltsberatungen 2019 die Wasserspielanlage befürwortet habe.