Wolfratshauser Politik:Supermarkt in Weidach geplant

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Weiterhin konkrete Planungen ermöglichen, trotzdem aber auf Nummer Sicher gehen: Das ist die Strategie, mit der der Wolfratshauser Bauausschuss soweit wie möglich gewährleisten will, dass der für die Nahversorgung des Ortsteils Weidach außerordentlich wichtige Netto-Markt erhalten bleibt, ungeachtet der Ambitionen einer Investorin. Wie berichtet, plante die Bauherrin an der Äußeren Münchner Straße ursprünglich drei Mehrfamilienhäuser mit 35 Wohneinheiten, ein Supermarkt war an dieser Stelle zunächst nicht mehr vorgesehen. Dem stellten sich die Stadträte schon im Februar entgegen, indem sie beschlossen, den vorliegenden Bauantrag zurückzustellen, einen Bebauungsplan für Mischgebiete aufzustellen und eine Veränderungssperre zu verhängen. Dieses Rechtsmittel gilt mindestens zwei Jahre und verhindert, dass bauliche Veränderungen vorgenommen werden, solange der Bebauungsplan noch nicht rechtskräftig ist. Das Problem: Ein Mischgebiet ermöglicht an dieser Stelle grundsätzlich zwar Gewerbe, aber nicht zwangsweise einen Supermarkt.

Zwischenzeitlich sind jetzt die Karten aber neu gemischt: Die Bauherrin hat sich mit der Stadt ins Benehmen gesetzt und zeigt sich nach Gesprächen kooperativ. Sie hat neue Pläne vorgelegt, die offenbar auch schon mit der Unteren Baubehörde abgesprochen wurden und sehr im Sinne der Stadt sind, die erklärtermaßen allergrößten Wert auf einen Erhalt der Nahversorgungseinrichtung legt. In diesem Sinn hat sich Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) wiederholt ausgesprochen.

Für die aktuelle Projektvariante ist nun der Neubau einer Wohnanlage mit Tiefgarage sowie eines Supermarktes mit oberirdischem Parkplatz geplant, der wie bisher 17 Stellplätze umfasst. Die Erschließung soll über eine Zufahrtsbrücke erfolgen. Das Bestandsgebäude soll abgebrochen werden. Für dieses Konzept liegt nun ein Vorbescheidsantrag vor, den der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung ohne Diskussion und ohne Gegenstimme genehmigt hat. Vorsichtig bleiben die Stadträte dabei trotzdem: Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan und die Veränderungssperre bleiben weiterhin in Kraft, was den Vorteil hat, dass alle konkreteren Planungen wieder im Bauausschuss landen.

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