Wolfratshauser Politik:Fraas-Schule wird geprüft

Wolfratshauser Politik: Die Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg muss saniert und erweitert werden. Bald schon gibt es dort zu wenige Klassenzimmer.

Die Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg muss saniert und erweitert werden. Bald schon gibt es dort zu wenige Klassenzimmer.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Stadtrat vergibt Auftrag zum Vergleich der Alternativ-Planung des CSU-Stadtrats mit dem Architektenentwurf zum Hammerschmiedweg

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Es war ein denkbar knappes Ergebnis: Mit 13 zu zwölf Stimmen hatte der Stadtrat im November beschlossen, eine alternative Planung für die Sanierung und Erweiterung der Hammerschmiedschule aus der Feder von Stadtrat Alfred Fraas (CSU) prüfen zu lassen. Sie soll nun mit dem Entwurf des beauftragten Büros karlundp verglichen werden, den die Münchner Architekten in Absprache mit den Nutzern und nach Wünschen der Stadträte erstellt haben. Nun hat der Stadtrat den Prüfauftrag vergeben. Das Gremium votierte am Dienstag mehrheitlich dafür, das Büro SMP Ingenieure mit der Vergleichsanalyse zu betrauen.

Wie Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) erklärte, habe die Verwaltung bei neun Büros Angebote eingefordert, fünf hätten eines abgegeben. In Absprache mit den Beratern habe man die Analyse in vier Stufen eingeteilt, deren Ergebnisse nacheinander im Stadtrat präsentiert werden sollten. Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) kritisierte das geplante Vorgehen als "umständlichen Weg, der uns nur aufhält". Statt vier abermaliger Debatten über die Schulentwicklung solle das endgültige Ergebnis präsentiert werden. Heilinglechner erwiderte, dass man die Schritte bewusst gewählt habe, um mit Zwischeninformationen an den Stadtrat zu vermeiden, dass die Analyse am Ende wieder angezweifelt werde. Man brauche eine "Entscheidung, wo jeder mitgehen kann". Im Einvernehmen des Stadtrats aber ließ er dieses Vorgehen streichen. Das Ergebnis der Analyse, mit dem Heilinglechner im September rechnet, soll nun im Gesamten präsentiert werden.

Die Prüfung bremst die dringend benötigte Schulentwicklung, an der die Stadt bald sechs Jahre plant. "Wir müssen zügig vorankommen", mahnte Heilinglechner. Schulreferent Fritz Meixner (SPD), der den Fraas-Entwurf mit 28 statt 36 Klassen schon zuvor als unzureichend beurteilt hatte, warnte: "Sollten wir tatsächlich die Pferde wechseln und ganz neu in die Planung gehen, haben wir nicht zum September 2025 eine neue Schule, sondern zwei Jahre später." Das habe teure Übergangslösungen zur Folge. "Ich bin fest davon überzeugt, dass das nicht der richtige Weg ist."

Zuvor hatte Meixner einen Blick auf die Schülerzahlprognosen geworfen. Demnach würden bereits vom Schuljahr 2023/24 an zwei Klassenzimmer am Hammerschmiedweg fehlen, da die Grundschule in allen Stufen fünfzügig werde. Die CSU hatte einen Antrag, bei der Regierung eine Garantie einzufordern, dass es in den kommenden 15 Jahren Bedarf für eine dreizügige Mittelschule gibt, in der Sitzung zurückgezogen. Prognosen seien bei der Mittelschule schwieriger, sagte Meixner. Weil sich aber die Zahl der Grundschüler deutlich erhöhe, sei davon auszugehen, dass es perspektivisch drei Klassen pro Stufe an der Mittelschule gebe. Der Prüfungsauftrag wurde schließlich mit 19 zu fünf Stimmen beschlossen.

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