Wolfratshauser Politik:CSU macht Turnhalle zum Wahlkampfthema

Wolfratshauser Politik: Die Wolfratshauser CSU will vor der Hammerschmiedschule eine zweite Dreifachturnhalle bauen lassen. Der Tartanplatz soll dann aufs Dach der Sportstätte verlegt werden.

Die Wolfratshauser CSU will vor der Hammerschmiedschule eine zweite Dreifachturnhalle bauen lassen. Der Tartanplatz soll dann aufs Dach der Sportstätte verlegt werden.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Im Zuge der anstehenden Generalsanierung der Hammerschmiedschule will Bürgermeisterkandidat Günther Eibl eine zusätzliche große Sportstätte errichten lassen. Sie soll endlich wieder genug Platz für die Vereine schaffen.

Von Konstantin Kaip

Die Wolfratshauser CSU will mit dem Bau einer neuen Dreifachturnhalle an der Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg die Probleme der städtischen Sportvereine lösen, denen die verfügbaren Trainingszeiten in den drei bestehenden Turnhallen seit langem nicht mehr ausreichen. Die Forderung: Im Zuge der anstehenden Sanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule soll neben der bestehenden Dreifachturnhalle eine weitere errichtet werden, mit dem Tartanplatz, der den Schülern derzeit auch als Pausengelände dient, auf dem Dach. "Wir hätten dann eine Sechsfachhalle. Das würde auf einen Schlag alle Probleme der Wolfratshauser Sportvereine lösen", erklärte der Fraktionssprecher der CSU im Stadtrat und Bürgermeisterkandidat Günther Eibl am Donnerstag bei einer Gesprächsveranstaltung des Ortsverband. Die Halle sei für die CSU "ganz klar ein Wahlkampfthema", sagte Eibl. "Es ist unser Ziel, dass wir sie in den nächsten sechs Jahren bauen."

Die Idee kommt von Eibls Fraktionskollegen Alfred Fraas, der in der anstehenden Generalsanierung der Schule die Chance erblickte, gleich auch Abhilfe für den Notstand der Sportvereine zu schaffen. Als in der Juni-Sitzung des Stadtrats über das Modul Turnhalle gesprochen wurde, standen zunächst zwei Varianten zur Debatte: Die Sanierung der bestehenden Umkleidekabinen an der Dreifachturnhalle mit Aufstockung für eine kleine Einfachturnhalle für circa 4,7 Millionen Euro, oder der Abriss der Umkleiden mit Neubau plus Einfachturnhalle darüber für etwa 5,8 Millionen Euro. Dann könne man doch gleich die Umkleiden stehen lassen und daneben, wo sich derzeit der Tartanplatz befindet, eine neue Dreifachturnhalle errichten, lautet die Idee von Fraas, die er für die CSU in der Sitzung vortrug. Der Tartanbelag könne vorher entfernt und anschließend auf dem Dach neu errichtet werden, als erhöhter Sport- und Pausenplatz, gesichert mit einem hohen, für die Schüler nicht erklimmbaren Geländer.

Auch wenn die Mehrkosten enorm wären - die umfangreiche Generalsanierung und Erweiterung der Schule wird derzeit bereits auf etwa 35 Millionen Euro taxiert, eine weitere Dreifachturnhalle würde der Summe wohl einen zweistelligen Millionenbetrag hinzufügen - kam der Vorschlag im Stadtrat an. Das Gremium beauftragte Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) mehrheitlich, die Variante auf Realisierbarkeit und Kosten hin prüfen zu lassen.

Dies ist bislang allerdings noch nicht geschehen. In der Bauausschusssitzung am vergangenen Mittwoch fragte Eibl beim Bürgermeister nach dem Sachstand, Heilinglechner entgegnete, dass es dazu noch keine Ergebnisse gebe. Bei der CSU-Veranstaltung tags darauf in der Flößerei zitierte der Bürgermeisterkandidat das Protokoll der Juni-Sitzung, in dem Heilinglechner die Prüfung der zusätzlichen Dreifachturnhalle zugesagt hatte. Seitdem sei nichts geschen, sagte er. "Wenn ich 4000 Sportler links liegen lasse und nichts zur Lösung des Turnhallenproblems beitrage, dann ist das eine traurige Geschichte", kritisierte er den amtierenden Rathauschef.

Die Möglichkeit des Turnhallenbaus auf dem Schulgelände werde noch geprüft, erklärt Heilinglechner dazu. Schließlich habe sie der Stadtrat in Auftrag gegeben. Dass sie noch nicht erfolgt ist, liege auch an der begrenzten Personalsituation im Rathaus und der Urlaubszeit im Sommer. "Das müssen wir jetzt nachschieben." Bis zur Stadtratssitzung am kommenden Dienstag, 17. September, wird es aber wohl keine neuen Erkenntnisse geben. Die Entscheidung über ein weiteres Modul "Turnhalle", die auf der Tagesordnung der Sitzung steht, wird wohl nicht abschließend getroffen werden können.

Eibl hält die große Lösung in jedem Fall für sinnvoll - auch für die Schüler. Zwar habe Schulleiter Frank Schwesig erklärt, dass die bisherige Turnhalle von der Kapazität auch für den künftigen Schulsport reiche. Die Schülerzahl werde jedoch wegen des Zuzugs sicher steigen, prophezeite Eibl. Und die Vorstände aller vier Sportvereine seien alle von dem Vorschlag begeistert. Man müsse die Chance nutzen, forderte Eibl. "Eine große, neue Sportanlage mit einer großen neuen Schule: Etwas besseres kann man nicht haben", sagte er.

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