Wolfratshauser Betreuungspolitik:Horte werden erweitert

Kommunalwahl 2020

Fritz Meixner, Geschäftsführer des KJFV.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Stadt richtet in Waldram und im Jugendhaus zwei neue Gruppen ein

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Es ist seit Jahren das gleiche Spiel in Wolfratshausen: Der Bedarf in der Nachmittagsbetreuung für Schulkinder wächst, die Hortplätze werden knapp, und Fritz Meixner, Geschäftsführer des zuständigen Kinder- und Jugendfördervereins (KJFV) schafft es in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung dann doch, kostengünstig und schnell die benötigten Räumlichkeiten aufzutun. Im vergangenen Jahr konnte so der Wolfratshauser Hort die Räume im Rückgebäude der ehemaligen Landwirtschaftsschule an der Bahnhofstraße beziehen, die von der Jugendhilfe Inselhaus nicht mehr gebraucht wurden, und seine Kapazität um 40 auf 130 Kinder erweitern. Und auch die etwa 50 Hortplätze, die der Stadt für das kommende Schuljahr noch fehlen, können nun in städtischen Immobilien geschaffen werden: Im Jugendhaus La Vida soll eine Außengruppe des Integrativen Kinderhorts Wolfratshausen entstehen, und der Waldramer Hort wird in einem nicht benötigten Klassenzimmer der Grund- und Mittelschule Waldram erweitert. Der Ausschuss für Kultur, Jugend, Sport und Soziales hat der dafür nötigen Nutzungsänderung am Donnerstag einstimmig zugestimmt.

Wie Meixner erklärte, soll die neue Hortgruppe in der Innenstadt im Untergeschoss des Jugendhauses La Vida entstehen, wo es schon zwischen 2006 und 2016 eine Hortgruppe gab und derzeit eine Außengruppe der Mittagsbetreuung untergebracht ist. Das sei unproblematisch, Umbauten seien keine nötig, erklärte der KJFV-Chef. Die so entstehenden 20 bis 25 Hortplätze könnten laut Meixner "zur Bedarfsdeckung gerade so reichen".

Die Mittagsbetreuung soll dann von September an komplett in den Containern an der Königsdorfer Straße betrieben werden. Dies habe aber zur Folge, dass die schon lange gewünschten Schulwegbegleiter eingesetzt werden müssen, sagte Meixner. Denn die Gruppe der Mittagsbetreuung, die bislang im La Vida untergebracht sei, bestehe bewusst aus Erstklässlern, um ihnen den gefährlichen Wege von der Hammerschmiedschule in die Königsdorfer Straße zu ersparen. Für die Sicherheit der Schulanfänger seien Schulwegbegleiter dann von Herbst an "zwingend notwendig". Alle Versuche, diesen Dienst auf freiwilliger Basis zu organisieren, sind laut Meixner bislang gescheitert, weil sich zu wenige bereit erklärt hatten, ihn verlässlich und dauerhaft zu übernehmen. Daher wolle man nun feste ehrenamtliche Schulweghelfer auf Basis einer Entschädigung einstellen. Die genauen Modalitäten müssten noch erarbeitet werden, sagte Meixner. Die pauschale Vergütung solle sich jedoch an dem orientieren, was die freiwilligen Helfer im Stadtarchiv bekommen. Der KJFV-Geschäftsführer gab sich zuversichtlich, dass es bis September gelingt, einen Pool an Schulweghelfern zusammenzukriegen.

In Waldram kommt der Stadt die kürzlich erfolgte Aufstockung der Grund- und Mittelschule zugute, die neue Räume geschaffen hat. So kann im Obergeschoss ein Klassenzimmer in einen Gruppenraum für den Hort umgewandelt werden. Auch dort entstehen 20 bis 25 zusätzliche Plätze, die den Bedarf in Waldram laut Meixner "auf jeden Fall decken". Die Lösung sei bereits mit der Schulleitung besprochen, auch dort bedürfe es keiner baurechtlichen Genehmigung.

Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth (Grüne), die die Sitzung leitete, lobte Meixners Einsatz. Er habe wieder einmal in beachtlicher Geschwindigkeit ohne großen Kostenaufwand Lösungen erarbeitet, sagte sie. Und auch ihre Fraktionskollegin Jennifer Layton fand es "beachtlich", dass man den Bedarf an Betreuungsplätzen nun erneut so schnell und unkompliziert gedeckt habe. "Wir kriegen das schon hin", sagte Meixner dazu. "Für uns geht's trotzdem weiter." Der KJFV brauche schließlich neues Personal für die Gruppen und müsse nun die pädagogischen Konzepte und die jeweilige Betriebsanalyse erstellen.

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