Das Sportgelände am Isar-Loisach-Stadion in Wolfratshausen wird hauptsächlich vom Ballspielclub Farchet (BCF) genutzt, ist aber öffentlich zugänglich. Und das soll auch so bleiben – zumindest vorerst. Denn der Ausschuss für Kultur, Jugend, Sport und Soziales des Stadtrats hat in seiner jüngsten Sitzung einen Zaun um das städtische Gelände mehrheitlich abgelehnt. Einen solchen wollte die Betreibergesellschaft des Stadions für den Verein errichten, weil sich laut ihrer Aussage dort Fälle von Vandalismus häufen. Die dafür nötige Zustimmung seitens der Stadt lehnten die Ausschussmitglieder nach langer Diskussion jedoch mehrheitlich ab. Nun haben die Betreiber bis Oktober Zeit, Fälle von Sachbeschädigung zu dokumentieren. Dargelegt werden sollen außerdem die Maßnahmen, die der Verein ergreift, um diese zu vermeiden. Dann soll der Ausschuss im Zuge eines Zuschussantrags erneut über die Angelegenheit entscheiden.
„Der Vandalismus im Stadion nimmt leider immens zu“, lautete die Begründung des Antrags. „Kinder fahren mit dem Fahrrad auf den Kunstrasen, es finden Picknicks am Rasen statt und Autos fahren über die Tartanbahn.“ Die Intervention des Platzwarts sei indes oft vergebens; Kinder, Jugendliche und Eltern hätten „wenig bis kein Einsehen oder verstehen es einfach nicht“. Deshalb wolle man einen Zaun um das Gelände errichten. Dieser solle auch dazu dienen, „in Zukunft höhere Kosten für Reparaturen zu vermeiden und das Eigentum der Stadt zu schützen“. Der Antrag kam in den Ausschuss, weil Baumaßnahmen an der Anlage laut Pachtvertrag von der Stadt genehmigt werden müssen.
Die Mehrheit will den öffentlichen Zugang bewahren
So ganz wollten die Ausschussmitglieder dieser Argumentation indes nicht folgen. Die Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth (Grüne), welche die Sitzung leitete, berichtet von einer „intensiven, auch emotionalen Debatte“, in der es auch darum ging, den öffentlichen Zugang für das städtische Grundstück zu erhalten. So könne die Anlage auch von Anwohnern genutzt werden, die abends noch eine Runde laufen oder mit ihren Kindern ein bisschen kicken wollen. Zudem sei die Frage aufgekommen, ob Jugendliche, die nachts auf die Anlage wollten, dann nicht einfach über den Zaun klettern würden.
Der Antrag soll im Oktober im Ausschuss wieder vorgelegt werden können, wenn die Stadträte über Vereinszuschüsse beraten. Bis dahin hat der Stadionbetreiber Zeit, die Sachlage zu dokumentieren.