Süddeutsche Zeitung

An der Loisach:So war das diesjährige Wirtefest

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Fünfzehn verschiedene Kneipen, Bars und Cafés öffnen am Samstagabend ihre Türen bei Musik, Speis und Trank und lassen Wolfratshausen zur Flaniermeile werden.

Von Hannah Mosbach, Wolfratshausen

Um 17 Uhr sind vor dem Humplbräu am Marienplatz bereits alle Tische belegt und vor dem Würstlbrater-Wagen bildet sich eine Schlange. Die Band Boandl & Kramer spielt erste Lieder und besingt darin unter anderem die Isarflößerei. Kleine Grüppchen wandern gut gelaunt den Untermarkt hoch und runter und beraten sich, wo sie sich niederlassen wollen. Die Auswahl ist groß - fünfzehn verschiedene Kneipen, Bars und Cafés findet man in der diesjährigen Wirtefest-Broschüre.

Im La Bottega, der italienischen Vinothek, sitzt Ino auf einem Stuhl in der Ecke und singt. Draußen stehen die ersten Gäste an zu Stehtischen umfunktionierten Weinfässern und trinken Aperol.

In der gegen 18.30 Uhr noch recht leeren Schokoladenmanufaktur Bernhofer singt Jan Wannemacher trotzdem schon voller Inbrunst, eine Bedienung klatscht hinter der Bar.

An den Tischen draußen ist das Publikum noch etwas unschlüssig, ob man sich setzt, schließlich tönt von der anderen Loisach-Seite anregende Flamenco-Musik. Sie kommt von La Tasca Flamenca, der neuen Tapasbar, die sich kurzfristig entschieden hat, beim Wirtefest mitzumachen und deswegen nicht in der Broschüre auftaucht. Dass auch sie an diesem Abend dabei ist, hat sich trotzdem herumgesprochen.

Auf der anderen Seite, an der Alten Floßlände, wo gleich Painted Desert auftritt, sind die Tische bereits gut besetzt. Die Stimmung wirkt fast wie auf einem Sommerfest, die Menschen rücken an den Biertischen zusammen, winken und begrüßen sich.

Mit dem kostenlosen Shuttle geht es ins Gewerbegebiet: Im LJs legt DJ TomTom auf , hierhin kommen wohl alle später für die Afterparty.

Etwas musikalisch und atmosphärisch ganz anderes findet man ab zwanzig Uhr in der Kaffeerösterei Yoanda. Dort singt und flüstert Anna Veit zu Klavierbegleitung Werke verschiedener Liedermacher und unterhält das Publikum im Lichterketten-überhängten Garten. Dazu gibt es Feinkost-Catering, Süßkartoffelhäppchen oder BBQ-Dreierlei vom Grill.

Zurück im Ortskern ist der Untermarkt nicht mehr wiederzuerkennen - hier ist gegen 21 Uhr ordentlich etwas los. An der Humplbräu-Theke muss man lange anstehen. Auch das Rathauscafé ist voll wie nie - obwohl das Duo D'Mützen ausgefallen ist, sorgt Musik aus einer kurzfristig besorgten Anlage für Stimmung.

Wenn das Wirtefest eines geschafft hat, dann ist es, die Wolfratshauser für einen ausgelassenen Abend zusammenzubringen und dem Ortskern mal wieder richtig Leben einzuhauchen, unabhängig vom Anspruch der gespielten Musik.

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