Wolfratshausen:Weniger ist mehr beim Flussfestival

Wolfratshausen: Die vielfältigen Darbietungen und die Lage direkt am Fluss samt schwimmender Bühne haben inzwischen eine überregionale Anziehungskraft. Finanziell konnte das Defizit jüngst geringer gehalten werden als früher.

Die vielfältigen Darbietungen und die Lage direkt am Fluss samt schwimmender Bühne haben inzwischen eine überregionale Anziehungskraft. Finanziell konnte das Defizit jüngst geringer gehalten werden als früher.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Wolfratshauser Kulturprogramm-Reihe hat 2019 rund 75 000 Euro weniger Defizit gemacht als zwei Jahre zuvor. Das weckt die Begeisterung der Stadträte im Kulturausschuss

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Einhellige Begeisterung hat am Donnerstagabend in der Sitzung des Wolfratshauser Ausschusses für Kultur, Jugend, Sport und Soziales geherrscht: Das Flussfestival hatte 2019 nicht nur 500 Besucher mehr an die Loisach gelockt, auch finanziell verzeichnet die Stadt einen signifikanten Erfolg: Mit Einnahmen von insgesamt 212 682 Euro und Ausgaben von insgesamt 354801 Euro bleibt ein Defizit von 142 119 Euro - und damit rund 75 000 Euro weniger als beim Flussfestival 2017.

"Wir sind gelandet, wo wir hin wollten - gewaltig runter beim Defizit", lobte Kulturreferent Alfred Fraas (CSU) und rechnete vor, dass 2017 noch jeder Besuch mit etwa 33 Euro seitens der Stadt gefördert werden musste, im vergangenen Jahr sei diese Summe um rund ein Drittel auf etwa 20 Euro gesunken.

Kulturamtsleiterin Marlene Schretzenmaier, die die Zahlen dem Ausschuss vorgelegt hatte, war nicht minder begeistert. "Die Hauptarbeit lag noch bei Marion Klement, und es ist unglaublich, was da obendrein im Team geleistet worden ist." 18 Veranstaltungen konnten an 18 Tagen im Juli an der Wolfratshauser Floßlände angeboten werden, was insgesamt 7047 Besucher lockte. Stärkster Magnet war der Auftritt des Kabarettisten und Nockherberg-Protagonisten Maxi Schafroth mit 614 zahlenden Gästen, gefolgt von den Bananafishbones (560 Besucher), den Kabarettisten Hannes Ringlstetter (541 Besucher) und Martin Frank (550 Besucher) sowie dem Musiker Willy Astor (548 Besucher). "Ein buntes Programm, unterschiedlichste Gäste, wechselhaftes Wetter aber stets beste Stimmung ist die Bilanz, die wir für das mittlerweile etablierte Festival ziehen können", sagte Schretzenmaier.

Die Netto-Ergebniszahlen hatte sie in drei Bereiche unterteilt: Location, Werbung und Personal, und die Posten jeweils denen von 2017 gegenübergestellt. Sowohl in der Werbung als auch am Personal wurden im vergangenen Jahr Kosten eingespart. Lediglich Auf- und Abbau sind teurer geworden (von insgesamt 135 285 Euro auf 148 051 Euro), was im Wesentlichen an Mehrkosten für das Zeltdach der Tribüne sowie dem Posten "Sonstiges" liegt. Bei der Werbung hatte die Stadt im vergangenen Jahr auf Spots im Kino verzichtet, was mehr als 10 000 Euro einsparte, auch die Grafik nahm weniger vom Budget ein, wodurch mehr in die Werbeplatzierung gesteckt werden konnte.

Beim Personal wurde der "Mitorganisator extern" eingespart, was 15 000 Euro in der Kasse beließ. Der Wegfall einer Abrechnungshilfe bedeutete weitere 1115 Euro weniger Ausgaben, zudem war die Security im vergangenen Jahr fast zweieinhalb tausend Euro günstiger als noch 2017. Unterm Strich blieben die Gesamtkosten beim Personal bei rund 21 326 Euro gegenüber 38 350 Euro beim Flussfestival vor drei Jahren.

Zudem konnten mehr Einnahmen über Sponsoring generiert werden: Kamen dafür 2017 noch 47542 Euro zusammen, waren es für das Wolfratshauser Festival 2019 exakt 62806 Euro netto. Über die Gastronomie flossen weitere 4341 Euro in die Kassen.

"Wir haben doch eine große Einsparung erreicht, darauf können wir stolz sein", schlussfolgerte Schretzenmaier. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) betonte zudem, dass die Verantwortlichen "ein glückliches Händchen" bei der Künstlerakquise bewiesen hätten. "Ein Schafroth wäre ein halbes Jahr später vielleicht nicht mehr zu bezahlen gewesen - oder nicht mehr gekommen." Sein Fazit deshalb: "Hier ist hervorragend gearbeitet worden." Eine Fortsetzung soll folgen.

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