In den Jahren 1938 und 1939 flohen etwa 16 000 bis 18 000 deutsche und österreichische Juden über Triest und Genua oder Hamburg und Bremen auf dem Seeweg nach Shanghai. Die Stadt war für die meisten kein Wunschziel, sondern einer der wenigen erreichbaren Exilorte, die jüdische Flüchtlinge aufnahmen. Manche von ihnen kehrten nach dem Zweiten Weltkrieg als „Displaced Persons“ (DP) nach Föhrenwald zurück. Nun beleuchtet ein Vortrag im Waldramer Erinnerungsort Badehaus dieses bislang eher unbekannte Kapitel der Geschichte, und zwar am Samstag, 8. Juni. Kevin Ostoyich, Geschichtsprofessor an der Valparaiso University, Indiana, hat derzeit eine Gastprofessur am Institut für Bayerische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu seinen Forschungsthemen gehören die rund 300 jüdischen Flüchtlinge aus Shanghai, die 1951 im DP-Lager Föhrenwald ankamen. Professor Ostoyich wird von seinen Recherchen berichten und mit Bildern diese besondere Geschichte veranschaulichen. Eine Zeitzeugin wird via Zoom von ihren Erlebnissen in Shanghai erzählen. Die Gruppe Lady Lake umrahmt die Veranstaltung musikalisch. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt kostet 12 Euro, für Schüler und Studenten 6 Euro, eine Voranmeldung ist erforderlich unter 08171/ 2572502.
Im Badehaus Waldram :Juden aus Shanghai in Föhrenwald
Vortrag über ein unbekanntes Kapitel jüdischer Nachkriegsgeschichte in Bayern.
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