Wolfratshausen:Unruhe im Schacht

In Wolfratshausen wird über den Sommer der Hauptsammler saniert. Denn in den Abwasserkanal dringt Grundwasser ein

von Benjamin Engel

Der Abwasserzweckverband Isar-Loisachgruppe lässt den Hauptsammler im Wolfratshauser Stadtgebiet sanieren. Die Arbeiten beginnen im Juli und werden voraussichtlich bis Ende September abgeschlossen sein. Straßen müssen dafür nicht gesperrt werden. Allerdings kann es am schmalen Leitenweg zu Behinderungen kommen. Im September können Anwohner am Isarspitz zwei Tage nicht auf ihre Grundstücke fahren. Die betroffenen Anwohner sollen kurzfristig mit Handzetteln informiert werden. In den Abwasserkanal dringe zu viel Grundwasser ein, sagte der Zweckverbandsvorsitzende Manfred Fleischer am Mittwoch im Gasthof Löwenbräu. Die Schäden gelte es jetzt zu sanieren. "Wir wollen die Auswirkungen für die Anwohner so gering wie möglich halten." Mit den Sanierungsarbeiten ist die Swietelsky-Faber GmbH beauftragt.

Noch im Juli möchte das Unternehmen den Abschnitt am Hauptsammler entlang von Isar- und Jordanstraße in Angriff nehmen. Zudem soll begonnen werden, sämtliche Schächte in den Kanal zu sanieren. Über diese werden die Arbeiter auch in den Hauptsammler einsteigen. Teilweise kommen auch Roboter zum Einsatz. Deshalb müssten auch keine Straßen gesperrt werden, sagt Christian Mühlhöfer von der Swietelsky-Faber GmbH. Lediglich im Leitenweg rechnet er mit Behinderungen. Denn der Weg sei so schmal, dass Autos nicht mehr vorbeikämen, wenn die Lastwägen seiner Firma dort ständen.

Der Hauptsammler verläuft entlang der Rothbachstraße, Akeleistraße, den Eichenweg, das Meßnergassl, über den Leitenweg und den Isarspitz zur Kläranlage. Teilweise müssen Fließen erneuert werden, durch deren Fugen Grundwasser in den Kanal dringt. Zudem sind Baumwurzeln eingedrungen. "Die müssen wir beseitigen", sagt Zweckverbandsgeschäftsleiter Stephan Hartwig. Denn ansonsten könnten die Wurzeln den Beton sprengen, An manchen Stellen weist der Hauptsammler Risse auf und ist durch Schwefelsäure beschädigt. Teilweise ragen die Rohre von Hausanschlüssen zu weit in den Kanal und behindern den Wasserdurchfluss. Sie müssen abgesägt werden. Kalkablagerungen gilt es ebenfalls zu beseitigen.

Ende August wird das Abwasser an der Rothbachstraße in Waldram über eine Länge von 250 Metern hoch über der Straße durch Rohre geleitet. Währenddessen. Hier wird eine glasfaserverstärkte Kunststofffolie in den Hauptsammler eingezogen. Sie wird mit Luft an die Kanalwand gedrückt und schließlich ausgehärtet.

Eine Pumpenstation wird das Kanalsanierungsunternehmen an der Ecke Jordanstraße und im Tal errichten. Über rund 40 Zentimeter dicke Rohre leitet sie das Abwasser von hier über die Felder zur Kläranlage am Isarspitz. Eine weitere Pumpe wird an der Kreuzung von Isar- und Jordanstraße eingerichtet. Die Pumpen könnten Lärm verursachen, sagt Mühlhöfer.

Er weist darauf hin, dass Straßen wegen der Sanierungsarbeiten nicht aufgegraben werden müssen. Die Lastwagen des Unternehmens würden jeden Morgen um 7 Uhr zum Arbeiten anfahren und gegen 20 Uhr wieder wegfahren. Die Maßnahmen kosten rund 500 000 Euro.

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