Wolfratshausen: S7:Neue Offensive im Schrankenstreit

Bislang trat die Wolfratshauser Wirtschaft geschlossen für eine Schranke bei der Verlängerung der S7 ein. Nun versucht ein CSU-Stadtrat dagegen Stimmung zu machen.

Die Wolfratshauser Wirtschaft ist bisher in großer Geschlossenheit dafür eingetreten, für eine Verlängerung der S7 bis Geretsried auch eine Schranke an der Sauerlacher Straße hinzunehmen. Der Vorsitzende der "Bürgerinitiative zur Querung der Sauerlacher Straße mit der S-Bahn", Alfred Fraas, versucht nun wenige Tage vor dem einschlägigen Wolfratshauser Bürgerentscheid, diese Geschlossenheit aufzubrechen.

Wolfratshausen: S7: Schranke nein danke - eine Aktion von Alfred Fraas, Markus Feigl, Jürgen Brönner (von rechts).

Schranke nein danke - eine Aktion von Alfred Fraas, Markus Feigl, Jürgen Brönner (von rechts).

(Foto: region.wor)

In der "Unternehmervereinigung Wirtschaftsraum Wolfratshausen" (UWW) wirbt Fraas für eine außerordentliche Mitgliederversammlung. In der sollen die Mitglieder darüber befinden, ob die UWW die Verlängerung wirklich auch mit Schranke akzeptieren will.

Fraas, der nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Walter Steinbach zuvor nicht als UWW-Mitglied aufgefallen war, hat sein E-Mail an viele der 130 Mitglieder geschickt, doch Steinbach selbst und seine Vorstandskollegen erfuhren erst durch Presseanfragen von dem Vorstoß.

Abgesehen von einer gewissen Irritation über diesen Umstand gibt sich Steinbach für alle Vorschläge offen. Er hat seinerseits ein E-Mail an die Mitglieder geschickt, in dem er die UWW-Satzung zitiert. Demnach muss der Vorsitzende innerhalb von sechs Wochen eine außerordentliche Versammlung einberufen, wenn ein Viertel der Mitglieder dies verlangt. Allerdings müsse er zu der Versammlung auch mindestens zwei Wochen vor dem Termin einladen, wie Steinbach auf Nachfrage ergänzt. Ein Beschluss könne also nicht vor dem Bürgerentscheid am 4. Juli fallen.

Dass Fraas' Initiative just jetzt kommt, hält Steinbach trotzdem nicht für Zufall oder ein Versehen. Die bisher von ihm selbst im Namen der UWW vertretene Position zur S7 gehe nicht auf einen formellen Beschluss der Mitglieder zurück, räumt Steinbach ein.

Trotz unterschiedlicher Meinungen auch innerhalb der UWW habe es zur Außendarstellung in dieser Frage aber nie einen Widerspruch gegeben, sagt Steinbach, bei dem nach eigenen Angaben bisher kaum Versammlungs-Anträge eingegangen sind. Fraas war dazu am Freitag nicht zu erreichen.

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