Der Raub, der sich am frühen Mittwochmorgen in Wolfratshausen zugetragen haben sollte, fand offenbar gar nicht statt. Wie die Polizei nun meldet, hat sich im Rahmen der Ermittlungen herausgestellt, dass die Tat durch das vermeintliche Opfer vorgetäuscht wurde. Gegen den 20-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Zeugenaufruf vom 2. Oktober wird widerrufen.
Laut Polizeibericht vom Mittwoch hatte der 20-Jährige über den Notruf des Polizeipräsidiums Oberbayern gemeldet, dass er gegen 1.30 Uhr von drei unbekannten Männern in der Pfaffenrieder Straße nahe einem Getränkemarkt ausgeraubt worden sei. Sie hätten ihn mit einem Messer bedroht, körperlich angegriffen und seine Geldbörse sowie Medikamente entwendet. Dann seien die Männer geflohen. Eine erste Fahndung verleif ergebnislos. Das zuständige Fachkommissariat 2 der Kriminalpolizeiinspektion Weilheim hatte daraufhin wegen des Verdachts eines schweren Raubdeliktes die Ermittlungen übernommen. Zur Klärung des Sachverhalts wurden mögliche Zeugen aufgerufen, sich bei der Polizei zu melden.
Das ist nun nicht mehr nötig. „Im Zuge der aufwendig geführten Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Tat durch das vermeintliche Opfer erfunden wurde“, heißt es vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Der 20-Jährige habe seine Aussage im Rahmen der Ermittlungen „dahingehend berichtigt“. Ihn erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat.