Weil sich nicht alle Eltern den Unterricht an der "Klecks"-Schule der Phantasie für ihre Kinder leisten können, hat sich der Verein das Modell der Patenschaft ausgedacht. Zwei Kinder, denen dadurch nun der Besuch der Schule ermöglicht wird, sind der neunjährige Boris und die achtjährige Sofia, die vor etwa einem Jahr mit ihren Eltern aus Rumänien eingewandert sind: Der Wolfratshauser Verlag IPE Institution Investment GmbH hat mit einer Spende in Höhe von 1 000 Euro die Kosten für den Unterricht der beiden übernommen.
"Das Geld reicht für mehr als ein Jahr", sagt Kerstin Vetter, Vorsitzende der Schule der Phantasie, die am Dienstagnachmittag den Scheck entgegengenommen hat. Überreicht wurde er von Frank Schnattinger, Chefredakteur des Verlags. Bei der Gelegenheit lernte er auch die Patenkinder kennen, die versprachen, regelmäßig Bilder und Briefe zu schicken. Nach der Scheckübergabe blieben Boris und Sofia zum Holzbasteln gleich in der Schule.
Schon vor ein paar Jahren gab es das Patenschaftsmodell an der Schule der Phantasie, über die Jahre sei es aber eingeschlafen, sagt Vetter. Mit der Patenschaft der IPE Institution Investment GmbH wurde das Projekt nun wiederbelebt. "Wir wollen es auch in Zukunft weiterführen und hoffen auf weitere Paten", sagt Vetter.
Schnattinger kennt die Schule der Phantasie schon lange, eines seiner Kinder ist regelmäßig dort. Dass man eine Patenschaft für Kinder übernehmen könne, deren Eltern nicht genug Geld haben, habe er aus der Zeitung erfahren. Der Verlag erlebe gerade gute Zeiten, sagt er: "Wir versuchen etwas weiter zu geben." In den letzten Jahren spendete der Verlag bereits an Wolfratshauser Sportvereine.
Die Schule der Phantasie erhält derzeit viele Anfragen, Flüchtlingskinder zu unterrichten. In der Regel hätten die Eltern nicht genug Geld, die Angebote zu bezahlen. Neben Boris und Sofia, die bereits seit etwa einem Jahr in der Schule der Phantasie sind und sehr gut deutsch sprechen, gibt es zwei weitere Kinder, deren Beiträge von Familienpaten übernommen werden. Es komme aber auch vor, dass der Verein Kinder kostenlos mitmachen lasse, sagt Vetter. Die Schule der Phantasie stehe derzeit gut da, 80 bis 100 Kinder besuchten regelmäßig die Kurse. Grundsätzlich sei der Verein aber auf Spenden angewiesen, derzeit werde etwa wieder Geld für den Dschungel in Farchet gesammelt.