Der Wolfratshauser Nachbarschaftshilfe-Verein Bürger für Bürger hat zwei wichtige Tage hinter sich. In der Jahreshauptversammlung haben die Mitglieder einstimmig den bisherigen Vorstand um die Vorsitzende Eva-Maria Rühling bestätigt. Gleichzeitig zeigten sich die zahlreich im Roten Raum des Gasthauses Flößerei erschienenen Mitglieder begeistert von den Leistungen im vergangenen Jahr. Diese würdigte auch ein Sprecher des Rathauses: Martin Melf, zuständig für Bildung und Soziales, dankte dem Verein namens der Stadt in herzlichen Worten. Am Vortag hatten die Bürger für Bürger das neue Fahrzeug entgegengenommen, das ihnen vom Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung, SZ Gute Werke, übergeben wurde.
Rühling bekam für ihren Bericht über die tatkräftigen 15 Ressorts des Vereins, vom Kinderpark über die Freizeit-Börse bis zum Digital-Café für Senioren, starken Applaus. Mehr als 350 Ehrenamtliche waren mit insgesamt 31 000 Stunden sind in den verschiedenen Sparten aktiv. Beinahe hundert Ausflüge wurden 2024 organisiert. Der Verein hat 1467 Mitglieder und beschäftigt eine Vollzeit-, zwei Halbtags- und sieben Minijob-Kräfte. Gemeinsam mit ihrem Schirmherrn, dem Kabarettisten Josef Brustmann, können die Bürger für Bürger dieses Jahr ihr 35-jähriges Bestehen feiern. Dank einem Angebot von Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) kann das Fest im Juli auf dem Flussfestival stattfinden.
Eine der Gründerinnen dieser starken Nachbarschaftshilfe, die ehemalige Stadträtin Dietlind Diepen, überraschte am Dienstag alle Versammelten mit zwei Fundstücken. Diepen hat beim Durchsehen ihrer alten Unterlagen zwei Briefe des damaligen evangelischen Pfarrers Ulrich Finke aus dem Mai 1990 aufgestöbert, in denen er sich für die Nachbarschaftsinitiative ausspricht. Gerahmt können diese Erinnerungsstücke nun die Räume von Bürger für Bürger im alten Pumpenhaus am Loisachufer schmücken.

Insbesondere für seine Seniorenhilfe, die Agnes Seiffarth, assistiert von Melanie Penzkofer, leitet, brauchte der Verein längst ein geeignetes Fahrzeug. Zwar verfügten die Bürger für Bürger über einen kleinen Bus, aber zum Beispiel am geselligen Nachmittag nehmen stets viel mehr Leute teil, als in dieses Fahrzeug passen. Daher haben Seiffarth und Penzkofer viele Fahrten mit ihren kleinen Privatautos übernommen. Dank SZ Gute Werke können künftig mehr ältere Menschen, auch mit Rollator oder Rollstuhl, transportiert werden, denn aus den Spenden der SZ-Leserinnen und -Leser konnte ein T-Klasse-Mercedes angeschafft werden. Er bietet bis zu sieben Sitzplätze und ausreichend Kofferraum. Die Übergabe fand in der Mercedes-Niederlassung in Wolfratshausen statt.