Wolfratshausen:"Die Leute sind hungrig nach Partys"

Wolfratshausen: Michel Amato hält Ausschau nach einer neuen Bleibe.

Michel Amato hält Ausschau nach einer neuen Bleibe.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Alle wollen wieder feiern, sagt Michel Amato. Nach zehn Jahren im Schützenhaus sucht er nach einer neuen Location.

Interview von Stephanie Schwaderer, Wolfratshausen

Michel Amato ist Caterer, Wirt und Veranstalter in Wolfratshausen. Seit knapp zehn Jahren öffnet er an den Wochenenden seine Musikbar D'Amato im Schützenhaus für Konzerte und private Feste. Nun ist er auf der Suche nach einer neuen Bleibe.

SZ: Herr Amato, Sie haben einen guten Überblick: Wie ist die Partylage in Wolfratshausen?

Michel Amato: Die Leute sind hungrig! Nach Events und nach Partys. Auch bei uns im Schützenhaus ist die Resonanz auf Konzerte mit Cover-Bands extrem hoch. Die Hütte ist eigentlich immer voll. Bei der Planung von Feiern gibt es hingegen noch eine gewisse Zurückhaltung. Wenn die Leute früher einen runden Geburtstag feiern wollten, haben sie das ein halbes Jahr vorher angemeldet. Jetzt sind die Vorlaufzeiten deutlich kürzer.

Volle Hütte, was heißt das in Zahlen?

Von 80 Leuten aufwärts. Bei der Silvesterparty mit Painted Dessert waren es 150.

Für junge Leute gibt es mit dem Club "Waschmaschine" eine neue Adresse in Wolfratshausen. Welche Altersgruppe sprechen Sie an?

Alle zwischen 30 und 70, würde ich sagen. Das gilt für Konzerte wie für Feiern. Auch die Bands sind heiß darauf, endlich wieder auftreten zu dürfen. Ich bekomme jede Menge Anfragen. Das Videostreaming war eine nette Notlösung. Aber das reale Bühnenerlebnis ist etwas ganz anderes.

Ihr Pachtvertrag im Schützenhaus läuft im August nach zehn Jahren aus. Wie sähe Ihre Traumlocation aus?

Das wäre eine alte Werkstatt mit antiquiertem Style, wo man für unsere Events die notwendigen Dinge einrichten könnte - eine kleine Küche, Sanitärräume. Ideal wären 150 bis 200 Quadratmeter. Das Ganze sollte gut erreichbar sein, aber in einem Industrie- oder Gewerbegebiet in Wolfratshausen oder Geretsried liegen, damit man keine Anwohner stört.

Sie mögen es schon gerne ein bisschen abwegig: erst das D'Amato im Krankenhaus, dann das D'Amato im Schützenhaus. Wieso nicht einfach einmal eine gewöhnliche Gaststätte?

Ich betreibe das D'Amato ja nebenberuflich, im Hauptberuf vertreibe ich Kommunikations- und Sicherheitstechnik. Auch meine Mitarbeiter sind alle Mini-Jobber oder nebenberuflich tätig. Wir könnten also gar keine fünf, sechs Tage die Woche Betrieb machen. Und wir könnten auch nicht die entsprechende Pacht bezahlen. Ideal wäre für uns eine umsatzabhängige Pacht.

Wie geht es im Schützenhaus an der Geltinger Straße weiter?

Das wüsste ich auch gerne. Eigentlich sollte es Ende des Jahres ein Gespräch über eine mögliche Fortführung des Vertrags geben. Dies hat bis heute leider noch nicht stattgefunden. Ich habe den Eindruck, der Verein weiß selbst noch nicht genau, in welche Richtung er weitergehen will. Deshalb schaue ich mich nach einer Alternative um. Im Schützenhaus hatten wir eine gute Zeit, aber dort hat der Schießbetrieb Vorrang. Und wenn geschossen wird, möchte nicht jeder auf der Terrasse sitzen und einen Kaffee trinken. Deshalb freuen wir uns über jeden Hinweis. Man darf uns alles anbieten, wir sind kreativ.

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