Für sein herausragendes künstlerisches und kulturelles Wirken in der Stadt Wolfratshausen und über deren Grenzen hinaus ist Yoshi Kinoshita am Freitagabend mit dem Kulturpreis der Stadt Wolfratshausen ausgezeichnet worden. Diese Entscheidung sei dem Wolfratshauser Stadtrat nicht schwergefallen, sagte Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW). Kinoshita habe Generationen von Kindern und Jugendlichen geformt, gefördert und inspiriert. Der Preis besteht aus einer Urkunde, einer Wolfsskulptur von Hans Kastler und 1000 Euro.
Familienangehörige, Weggefährten und Kollegen, der langjährige Musikschulleiter Manfred Heller sowie zahlreiche Stadträte und der Dritte Landrat Klaus Koch waren zur feierlichen Preisverleihung in die Flößerei gekommen. Über die Arbeitsweise des Preisträgers klärte sie der Film „25 Jahre Wolfratshauser Kinderchor“ aus dem Jahr 2015 auf. In ihm ist die letzte Probe für das damalige Jubiläumskonzert in der Loisachhalle festgehalten.
„Der macht coole Sachen mit uns“, sagen die Kinder
In einer Szene ermuntert der Pädagoge die Kinder, „locker im Hals- und Nackenbereich“ zu sein. Die Kinder sagen: „Der macht coole Sachen mit uns.“ Sie lernen Aufmerksamkeit, Disziplin, Begeisterung und „mit der Schnute“ zu singen. „Ich möchte schon, dass es ein schöner Klang ist“, sagt Yoshi Kinoshita, der sie am Klavier begleitet. Der Film ist ein Zeitzeugnis, das die Dokumentarfilmerin Sybille Krafft und der Filmemacher Rüdiger Lorenz realisiert haben. Beide waren unter den geladenen Gästen.
Klaus Heilinglechner erinnerte in seiner Laudatio daran, dass 1989 nur eine Handvoll Kinder dem Chor angehört hätten. Das habe sich schnell geändert, als Yoshi Kinoshita die Leitung übernommen habe. Er habe einen Klangkörper geformt, dem bald 180 Kinderstimmen angehörten. „Das war die größte Abteilung der Städtischen Musikschule“, sagte Heilinglechner.
Auch außerhalb der Stadt machte sich der Wolfratshauser Kinderchor einen Namen: Er ging auf Reisen im In- und Ausland, beteiligte sich an Chorwettbewerben und brachte eine Reihe Preise mit nach Hause. Bei Yoshi Kinoshita habe es kein Aussieben gegeben, sagte Heilinglechner, „alle Kinder waren willkommen“. Seine Pädagogik habe die Kinder motiviert und zu Höchstleistungen angespornt. „Du hast eine Gemeinschaft geschaffen und den Schülern eine musikalische Heimat gegeben. Dein Wirken hinterlässt Spuren.“
Japanisch-deutsches Erfolgsrezept
„In meinem Fall wird der Preis einem Pädagogen zugesprochen“, sagte Kinoshita. Das freue ihn. Musikalische Bildung sei wichtig. Japaner seien eher im Kollektiv unterwegs, während die Deutschen eher Individualisten seien. „In der Chorarbeit ist beides wichtig.“ Ferner lobte er die Stadt Wolfratshausen für die großzügige Unterstützung der Musikschule: „Es ist etwas Besonderes, dass sich Wolfratshausen die Musikschule leistet.“