Städtepartnerschaft:Hanuta für Iruma

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Bei der Auswahl der richtigen Haribo-Sorte wird auch das Smartphone zurate gezogen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Junge Japanerinnen und Japaner decken sich vor ihrer Heimreise in Wolfratshausen mit Mitbringseln ein.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Reisen offizieller Delegationen in Partner- oder Freundschaftsstädte haben meist wenig mit Erholung zu tun. Schließlich will die einladende Kommune ihren Gästen in den wenigen Tagen ihres Aufenthalts ein beeindruckendes Programm bieten und mit allem punkten, was Land und Leute so hergeben. Das wissen auch die sieben jungen Japanerinnen und Japaner aus Iruma, die gerade in Wolfratshausen weilten. Sie wurden vom Bürgermeister empfangen und von den Gebirgsschützen, waren am Tegernsee, auf dem Wallberg, in Schloss Linderhof und Kloster Ettal, sowie natürlich auch in München samt großer Stadtrundfahrt. Da sind zwei Stunden für „Shopping in der Altstadt“, die ihnen am Tag vor ihrer Abreise eingeräumt werden, fast schon eine kleine Auszeit.

Rinka Yuasa (20, links) lässt sich von Gastgeberin Helen Thaler (17) beraten. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Frage, was sie nach Hause mitbringen – abgesehen von einem Feuerwerk an Eindrücken natürlich – wird im großen Drogeriemarkt beantwortet. Die fünf jungen Frauen und zwei jungen Männer im Alter zwischen 17 und 22 Jahren lassen sich von den Begleiterinnen ihrer Gastfamilien beraten. Chihiro Kaneda (19) hat mit der zwölfjährigen Katharina Breutner viel Olympia geschaut und ihr Origami gezeigt, die japanische Kunst, Paper zu falten. Nun zeigt ihr die Gastgeberin das beeindruckend lange Tee-Regal. Kräutertees im Beutel mit Geschmacksrichtungen wie Bratapfel gibt es in Japan nicht, sie interessieren auch Rina Watanabe, die bei der Stadt Iruma für die Partnerschaft zuständig und zum ersten Mal in Wolfratshausen ist. Der 30-Jährigen gefalle es, wie aufgeschlossen und freundlich die Menschen hier seien, übersetzt Dolmetscher Koji Shibata, der bei seiner inzwischen sechsten Wolfratshausen-Reise seinerseits nach ganzen Kaffeebohnen sucht.

Christina Rupp und Kai Shinozaki kennen sich aus Iruma. Dort hat die 18-Jährige den 19-Jährigen im vergangenen Jahr besucht. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Christina Rupp und Kai Shinozaki können sich auf Englisch passabel unterhalten. Die 18-Jährige hat den 19-Jährigen im vergangenen Jahr in Iruma besucht, nun berät sie ihn am Süßigkeitenregal, wo sich die meisten tummeln. Die 20-jährige Rinka Yuasa packt drei große Tüten Haribo ein, nicht alle Sorten gibt es auch in Japan, und zwei Packungen Mozart-Herzl, die sie ihrer Mutter mitbringen soll. Bei der 18-jährigen Aoi Fujii liegen drei Stangen Hanuta im Korb. Yura Kaneko (20) hat ihren großen Tragekorb auf Rollen mit allerlei verschiedenen Schokoladentafeln befüllt, für ihre Eltern, wie sie sagt. Dass sie die im Handgepäck mitnehmen will, besorgt ihre Begleiterin Larissa Laschinger. „Die Japaner sind da sehr streng in ihren Bestimmungen“, sagt die 14-Jährige, das wisse sie von ihrem Vater. Aber von einer Reise in die Partnerstadt muss man eben mitnehmen, was man kann.

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