Leben in Wolfratshausen:Was von einem Projekt bleibt

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Nachdem zwei "Minilabore" Ideen zur Belebung der Innenstadt ausgearbeitet hatten, wurden diese in einer Sonderausstellung im Wallner-Bockhorni-Kabinett des Museums Wolfratshausen präsentiert. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Wolfratshauser Stadtmanager Stefan Werner legt im Stadtrat Rechenschaft ab über das "Transformationslabor Museum Wolfratshausen".

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Welche Ergebnisse hat das "Transformationslabor Museum Wolfratshausen" gezeitigt? Von Mai 2023 bis März 2024 wurde in Wolfratshausen an einer Transformation laboriert, und zwar in einem Kooperationsprojekt der Stadt mit der Hochschule München und ihrem Innovationsnetzwerk "HM:UniverCity". Unter dem Motto "Alt & Jung gestalten gemeinsam Zukunft" war eine der "Visionen des Projekts" die Innenstadtbelebung in Zusammenarbeit mit Betroffenen, wie Stefan Werner, Referatsleiter Stadtmarketing & Standortförderung, am Dienstag erklärte. Im Rahmen einer Stadtratssitzung gab er den Gremiumsmitgliedern nun nach dem vorläufigen Ende des Projekts eine Übersicht zum Sachstand.

Werner zufolge haben sich 25 Bürgerinnen und Bürger sowie Stadtvertreter beteiligt, zwei Professorinnen und 26 Studierende der Sozialwissenschaften und des Designs sowie sechs lokale Unternehmen. Begleitet wurden sie dabei von Mitgliedern der Koordinierungsgruppe Stadtmarketing. Als weitere "Visionen des Projekts" nannte er das Museum Wolfratshausen als Ort der Zusammenarbeit und einen "Perspektivwechsel und Dialog auf Augenhöhe als methodischer Leitfaden". All das sollte zu "mehr Relevanz und Akzeptanz" führen. Anders gesagt: "bessere Problemdefinitionen, Lösungsansätze, Umsetzungskonzepte, Projektanträge et cetera", so Werner.

Der Wolfratshauser Stadtmanager Stefan Werner. (Foto: Hartmut Pöstges)

Doch was sind nun die Ergebnisse? Darauf warteten die Wolfratshauser Stadträte gespannt. Laut Werner hatten zwei Arbeitsgruppen zwölf Ideen "für partizipative Teilnahme" entwickelt: ein "Jugendforum", ein gemeinsames Kochen und Essen alias "Wolfratshauser Frühstück", eine "Lange Tafel" an der Alten Floßlände, Yogasessions am Fluss, einen Strand mit Liegeflächen, eine "Tool-Box" mit Spielen, Yogaklötzen und Werkzeug, ein Café am Fluss, eine "Börse der Fähigkeiten" per Workshops, eine Werkzeug-Bibliothek, einen "Rolly-Stammtisch" für Menschen mit Rollatoren, das Vorlesen von Märchen und sogenannte Mikrogeschäftsmodelle. Ein Wunschreigen also.

Überdies nannte Werner als Ergebnis eine Sonderausstellung zum Projekt im Museum Wolfratshausen sowie die Schaufenstergestaltung am Obermarkt 8, dem ehemaligen Müller-Markt-Gebäude, und einen Aktionstag an der Alten Floßlände mit vielen Teilnehmenden. Mehr als 90 Zettel mit Ideen von Besuchern der Ausstellung und des Aktionstages wurden zudem eingesammelt. 25 Prozent wünschten sich mehr Feste und Aktionen, 21 Prozent eine andere Gestaltung, 18 Prozent mehr Sportangebote. Gastronomie, Wassernutzung und offene Märkte erhofften sich zudem jeweils mehr als zehn Prozent.

Da geht noch was: An Ideen zur Belebung der Wolfratshauser Innenstadt mangelt es nicht. (Foto: Hartmut Pöstges)

Auf dem Wolfratshauser Bürgerfest, das am 15. Juni stattfinden soll, wollen Studierende die "Umsetzung von Ideen aus dem Projekt beispielhaft demonstrieren" und "lokale Initiativen unterstützen", so Werner. Die bisher Beteiligten arbeiten zudem an der "Verstetigung ihrer Initiativen", erklärte der Stadtmanager. Um das zu unterstützen, sei eine "Hütte als Anlaufpunkt" aufgestellt worden.

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