Stadtfinanzen:Wolfratshausen beschließt Haushalt 2023

Stadtfinanzen: Wolfratshausen hat seinen Haushaltsplan verabschiedet.

Wolfratshausen hat seinen Haushaltsplan verabschiedet.

(Foto: Manfred Neubauer)

Angesichts der Prognosen vor gar nicht allzu langer Zeit ist der Haushalt für 2023, den der Wolfratshauser Stadtrat am Dienstag per Satzung beschlossen hat, durchaus erfreulich: Mit einem Gesamtvolumen von knapp 57,3 Millionen Euro liegt er über dem des Vorjahres (55,4 Millionen). Anders als zunächst erwartet kann eine Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt erfolgen, auch wenn die mit etwa 670 000 Euro nur knapp über dem Minimum von 603 000 Euro liegt. Und neue Schulden muss die Stadt keine aufnehmen, stattdessen kann der Schuldenstand erneut reduziert werden, auf knapp unter vier Millionen Euro und 208 Euro pro Kopf.

Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) und die Fraktionssprecher nahmen den ausgeglichenen Haushalt wohlwollend zur Kenntnis. Auch wenn sie einräumten, dass das weniger der Arbeitsgruppe Haushaltskonsolidierung geschuldet ist, die sich in Klausur und anderen Sitzungen intensiv mit den von der Finanzaufsicht im Landratsamt geforderten Einsparungen befasst hat, als Mehreinnahmen in der Einkommens- und Gewerbesteuer, die mit 15,7 und 11,6 Millionen Euro erfreulich hoch ausfallen, sowie Schlüsselzuweisungen von mehr als einer Million. Die geplanten Investitionen von neun Millionen Euro können getätigt werden, der Löwenanteil entfällt mit fünf Millionen auf die beginnende Erweiterung und Sanierung der Grund- und Mittelschule. Möglich wird das aber nur durch eine Entnahme von knapp acht Millionen Euro aus den Rücklagen, die damit auf 1,4 Millionen schrumpfen. "Die Reserven sind aufgebraucht, Spielräume für neue Wünsche sind derzeit nicht erkennbar", konstatierte Heilinglechner.

Eher zähneknirschend nahmen die Stadträte die um mehr als eine Million gestiegenen Personalkosten hin, die mit knapp 10,3 Millionen Euro den zweitgrößten Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt ausmachen, nach der Kreisumlage, die mit 13,6 Millionen Euro zu Buche schlägt. Geschuldet sind sie einer Stellenmehrung, die vor allem im Bauamt nötig war, das, wie Ulrike Krischke (BVW) vorrechnete, in den kommenden fünf Jahren jährlich Bauprojekte in einem durchschnittlichen Volumen von 7,5 Millionen Euro abzuarbeiten hat. Nur Gerlinde Berchtold (SPD) wollte die Stellenmehrung nicht mittragen, sie votierte als einzige gegen den Haushaltsbeschluss.

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