Das größte Bauprojekt in Wolfratshausen schreitet voran: An der Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg, deren Erweiterung samt Sanierung insgesamt wohl mindestens 50 Millionen Euro kosten wird, kann man den Grundschul-Neubau und die neue Eingangshalle bereits im Rohbau sehen. Beide sollen nach derzeitigem Plan im Frühjahr 2026 in Betrieb gehen, dann ist der erste Bauabschnitt fertig. Nun sollen auch die weiteren Bauabschnitte in Angriff genommen werden: zunächst der Neubau für Mittelschule, Mittagsbetreuung und Mensa und dann der Umbau mit Sanierung der anderen Gebäude. Dies hat der Bauausschuss am Mittwoch einstimmig empfohlen. Final beschließen muss es noch der Stadtrat.
Dass die Fortführung des Großbauprojekts überhaupt eines weiteren Beschlusses bedarf, ist den hohen Kosten geschuldet. Im Zuge der im März 2021 beschlossenen Einsparungsmaßnahmen hatte der Stadtrat auch beschlossen, das Vorhaben und die daraus folgende Belastung für die Stadtkasse zu strecken. So sollte zunächst nur der sogenannte „Grundschul-Satellit“ errichtet werden. Für dessen Erschließung musste im ersten Abschnitt zudem die neue Eingangshalle entstehen.
„Ein notwendiges Projekt für Wolfratshausen“
Vor der Sitzung hatten die Mitglieder des Bauausschusses die Baustelle an der Sauerlacher Straße besichtigt. Sein Eindruck von dem Fortschritt dort sei „sehr positiv“, sagte Josef Praller (Bürgervereinigung). Die Erweiterung mit Umbau der Schule sei „ein notwendiges und wichtiges Projekt für Wolfratshausen“. Deswegen müsse es fortgeführt werden. Dies sei zwar „eine Gratwanderung angesichts der Finanzlage“, fand Renate Tilke (CSU). Um Kosten zu sparen, solle man aber eher „über andere Projekte nachdenken“, sagte sie. „Die Kinder haben das Recht, hier eine vernünftige Heimat zu finden.“ Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) erinnerte auch an die dringend benötigte Mensa, die in der früheren Madlschule entstehen soll.
Die Empfehlung fiel schließlich eindeutig aus – auch weil Thomas Wenig, der in der Stadtverwaltung für das Projekt zuständig ist, erklärte, dass eine weitere Verzögerung die Kosten steigere. Praller bedankte sich bei ihm und dem gesamten Bauamt, das mit dem Großprojekt „bis zur Belastungsgrenze beschäftigt“ sei, wie er sagte. Dabei seien ein, zwei Monate Bauzeitverzögerung auch nicht entscheidend, sagte er, „sondern das Ergebnis. Und das wird richtig gut.“