Wolfratshausen:Brückenschlag in die Zukunft

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Das sogenannte Gleisdreieck liegt zwischen Moosbauerweg, Zugspitzstraße und Wettersteinstraße ist Brachland. Nach der geplanten S7-Verlängerung sollen dort Wohnhäuser entstehen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Stadtrat will einen dauerhaften Übergang zum Gleisdreieck, das nach der S-Bahn-Verlängerung zum Wohngebiet werden soll. Die Bahn rechnet 2025 mit dem Planfeststellungsbeschluss.

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen

Die Deutsche Bahn erwartet für das kommende Jahr den Planfeststellungsbeschluss zur Verlängerung der Linie S 7. Deshalb rückt die für die danach geplante Wohnbebauung am Wolfratshauser Gleisdreieck wieder in den Fokus. Das Areal zwischen S-Bahn-Gleis und Industriegleis nördlich der Zugspitzstraße soll in Teilen zwar erst einmal als Lagerfläche während der Bauphase dienen, bevor die Kommune dort Häuser errichten kann. Doch nun sprach sich der Bauausschuss des Stadtrats dafür aus, das Gelände von Anfang an mit einer dauerhaften Brücke von der Wettersteinstraße her zu erschließen. Die Bahn hatte zunächst nur eine Behelfsbrücke angedacht.

Das Bauwerk muss an dieser Stelle den sogenannten Trog überspannen, in dem die Gleise auf tiefergelegtem Niveau Richtung Geretsried führen sollen. Laut Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) hat sich der Bauausschuss für eine Brückenvariante als eigenständiges Bauwerk entschieden. Eine andere Variante, bei der die Brücke auf dem Trog aufliegt, habe das Gremium verworfen. So hätten die Räte sicherstellen wollen, dass die Kommune nicht an den Kosten beteiligt werde, wenn der S-Bahn-Trog zu sanieren sei. Über detaillierte Pläne müsse sich die Stadt aber noch mit der Deutschen Bahn abstimmen, sagt Heilinglechner.

Einen Zeitpunkt für den Baubeginn gibt es noch nicht

Der Bürgermeister erklärt auch, dass die Bahn für 2025 mit dem Planfeststellungsbeschluss zur S-Bahn-Verlängerung nach Geretsried rechne. Ob diese Entwicklung aber das seit vielen Jahren geplante Großprojekt beschleunigen kann, bleibt fraglich. Eine Realisierung schien bislang frühestens in den 2030er-Jahren realistisch. Auf Nachfrage bestätigt ein Bahn-Sprecher lediglich, dass das Unternehmen den Feststellungsbeschluss im kommenden Jahr erwarte. „Mit einem Baubeginn rechnen wir nach 2025“, erklärt er vage. Seit Sommer dieses Jahres existiert immerhin eine Kosten-Nutzen-Untersuchung, wonach die S-Bahnverlängerung förderfähig sei. Die neu geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 433 Millionen Euro.

Erst wenn die S-Bahn dann wirklich bis Geretsried fährt, wird das sogenannte Gleisdreieck für die geplante Wohnbebauung frei. Unter der Prämisse, diese zu realisieren, hatte eine Bürgerin bereits Mitte der 1990er-Jahre der Stadt das etwa 15 000 Quadratmeter große Areal vermacht. Darauf sollen Reihen- und Doppelhäuser entstehen.

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