Wolfratshausen:Erster Schritt zur Schulfusion

Stadtrat beschließt Anfrage an die Regierung

Der Wolfratshauser Stadtrat hat am Dienstagabend einen ersten Schritt zur Fusion der beiden städtischen Mittelschulen am Hammerschmiedweg und in Waldram beschlossen. Er folgte mit großer Mehrheit einer Empfehlung seines Kulturausschusses und gab Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) den Auftrag, eine Voranfrage an die Regierung von Oberbayern zu stellen. Erst wenn die Aufsichtsbehörde ihr Einverständnis signalisiere, werde man in die konkrete Planung einsteigen und sich der Kostenfrage annehmen, sagte Heilinglechner.

Dies schien jedoch einigen CSU-Stadträten wie Helmuth Holzheu und Manfred Fleischer die falsche Reihenfolge. Auch Fraktionssprecher Günther Eibl mahnte zur finanziellen Vorsicht und verwies auf die Sanierung und Erweiterung des Waldramer Schulhauses, die immer teurer wurde und 2011 am Ende auf elf Millionen Euro kam. "Nichtsdestotrotz zweifeln wir natürlich diese Arbeit nicht an", sagte Eibl über die Ergebnisse der städtischen Arbeitsgruppe, die auf Initiative und unter Federführung von Fritz Meixner (SPD) zu dem Fusionsvorschlag gekommen war.

Fleischer mochte nicht recht in die allgemeinen Dankesbekundungen an Meixner aus SPD, Grünen und BVW einstimmen. Für seinen Geschmack gehe das ein bisschen zu schnell, sagte Fleischer. "Es ist gut, wenn man seine Hausaufgaben macht, aber es ist nicht gut, wenn man der Streber ist" - und mit einem Fachmann wie Meixner drohe die Stadt in die Streberrolle zu geraten, weshalb ihr die Bürger womöglich nicht mehr folgen wollten, warnte Fleischer. Am Ende könnten teure neue Klassenzimmer in Waldram leer stehen. Wenn diese zur reinen Ganztags-Grundschule würde, dann sei dies nicht im Sinn aller Eltern und produziere mit neuem "Schülertourismus" weiteren Verkehr.

Dem widersprach Meixner und warf Fleischer vor, das Konzept der Arbeitsgruppe nicht gelesen zu haben, was dieser zurückwies. Ulrike Krischke störte sich an der Fixierung auf die Kosten für die Stadt. "Es kostet unsere Mittelschüler ganz viel, wenn sie nicht an einem differenzierten Unterricht teilenehmen und wenn sie sich nicht rechtzeitig spezialisieren können", weil die Waldramer Mittelschule alleine dafür zu klein sei. "Lassen sie uns diese Kosten nicht vergessen, sagte sie. Am Ende stimmten alle Räte außer Fleischer und Richard Kugler (CSU) für die Anfrage.

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