Felix Bockhorni, das kann man so sagen, ist wohl der berühmteste Künstler, den Wolfratshausen je hatte. Der Landschaftsmaler lebte von 1801 bis 1878, war nach seinem Studium an der Münchner Kunstakademie auch Porzellanmaler in Nymphenburg und ist der Münchner Schule zuzuordnen. Dass sein eingängiger Name in der Loisachstadt immer wieder zu hören ist, liegt nicht unbedingt an seiner überregionalen Bedeutung, sondern vielmehr am beharrlichen Einsatz seiner Nachfahren. Denn der Urenkel des Malers, Franz Xaver Wallner, und seine Frau Thea haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Arbeiten Bockhornis zusammenzutragen, um sie zu bewahren.
Zwar ist ein Großteil der Sammlung 1944 bei einem Bombenangriff in München zerstört worden. Doch sie haben, nach dem Tod Thea Wallners 2007, der Stadt ein beträchtliches Oeuvre vererbt: Allein 140 Zeichnungen und dazu zahlreiche Ölgemälde hat das einstige Heimatmuseum, das als Museum Wolfratshausen neu konzipiert wurde.
Weil die Wallners der Stadt nicht nur die Bilder, sondern auch Grundstücke vermacht haben, um den Erlös zur Bewahrung des Maler-Andenkens zu verwenden, gibt es dort nun das „Wallner-Bockhorni-Kabinett“ im Erdgeschoss. Dort werden, wenn nicht gerade Sonderausstellungen stattfinden, die Bilder Bockhornis in wechselnder Auswahl gezeigt. Die Kosten dafür sollen aus der Sonderrücklage bestritten werden, die aus dem Wallner-Erbe entstanden ist. Dies hat der Stadtrat am Dienstag einstimmig beschlossen – auch auf Drängen des Rechnungsprüfungsausschusses, wie Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) erklärte.

Im Nachlass der Wallners an die Stadt waren auch unbebaute Grundstücke. Die aus deren Verkauf entstandene Rücklage betrug Ende 2024 mehr als 176 000 Euro. Knapp 65 000 davon fließen nun in die Bockhorni-Ausstellung im Kabinett. So hoch sind die bisherigen Kosten, die Museumsleiterin Annekatrin Schulz dafür ermittelt hat. Ausgegeben wird das Geld beispielsweise für Rahmen, Galerieschienen, ein Hängesystem, die Beleuchtung, einen Schrank zur Aufbewahrung der Werke – und die konservatorische Behandlung der 140 Bockhorni-Zeichnungen, die laut Angebot einer Spezialfirma etwa 23 000 Euro kostet.
Die Verwendung der Mittel aus der Sonderrücklage muss von der Rechtsaufsicht im Landratsamt noch genehmigt werden. Die verbleibenden Mittel in der Wallner-Rücklage sollen dann je nach Bedarf nach und nach für die Bockhorni-Ausstellung eingesetzt werden.