Süddeutsche Zeitung

Wolfratshausen:Eine Bühne der wilden Künste

Der Gastronom Sepp Schwarzenbacher will expandieren - mit einer neuen Kellerbar

Interview von Annika Bingger, Wolfratshausen

Bereits im März dieses Jahres wollte der Wolfratshauser Gastronom Sepp Schwarzenbach eine neue Kellerbar namens "Tingel-Tangel" am Hans-Urmiller-Ring eröffnen. Allerdings durchkreuzte die Corona-Pandemie jegliche Pläne des jungen Szenewirts. Im Interview mit der SZ erzählt Schwarzenbach von seinem künftigen Nachtleben-Projekt.

SZ: Herr Schwarzenbach, was erwartet die Leute mit dem Tingel-Tangel?

Sepp Schwarzenbach: Das Tingel-Tangel soll eine Bühne der wilden Künste werden. Pop-Kulturen sollen hier Anklang finden. Ich will mit der Bar eine Band-Szene in der Gegend schaffen. Und mich damit aber explizit von der Kleinkunst distanzieren. Hier geht es primär um laute Musik. Das Konzept ist eine Art Doppelnutzung. Am frühen Abend können junge Musiker auf einer Bühne spielen. Später dann verwandelt sich die Location zu einem Club und es kommt ein DJ dazu. Wenn sich mal keine Band findet, dann werden eventuell Karaoke oder Konsolenspiele wie Mario Kart auch einen Platz in der Bar finden. Das Tingel-Tangel ist also extra an ein breites Publikum gerichtet. Von Hip-Hop bis Punk und einfach alles, was laut ist.

Für die Gastro-Szene gibt es inzwischen erste Lockerungen. Steht das zweite Eröffnungsdatum schon fest?

Nein, das steht noch komplett in den Sternen. Ich gehe mal stark davon aus, dass es im August sein wird. Die Terminvergabe für potenzielle Bands gestaltet sich somit aber auch eher schwierig. Wir sind zwar gut vernetzt, aber keiner weiß ja so wirklich, wie die Regelungen dann sein werden.

Sie betreiben in Wolfratshausen zudem noch die Zeppelin-Bar. Wie kam es zu der Idee des zweiten Nachtlokals?

Die Gastronomie wurde mir von meinem Vater in die Wiege gelegt. Er war ebenfalls Nachtgastronom. Die Zepplin-Bar ist ein Treffpunkt für Jugendliche am Freitag- und Samstagabend. Mit dem Tingel-Tangel möchte ich aber einfach noch mal eine neue Anlaufstelle schaffen.

Wie verbringen Sie denn momentan die Zeit zu Hause?

Ich arbeite gerade intensiv an zukünftigen Projekten und optimiere sehr viel in den beiden Bars. Darüber hinaus habe ich mit einem neuen Hobby angefangen, dem Schlagzeugspielen. Und ich habe mir das Tingel-Tangel als das wahrscheinlich größte Wohnzimmer in Wolfratshausen eingerichtet. Ich habe mir eine Couch in die Bar gestellt. Jetzt kann ich großflächig in meinem eigenen Solo-Kino Videospiele spielen, Filme schauen oder Musik hören. So verbringe ich momentan meine freie Zeit.

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Quelle:
SZ vom 20.05.2020
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