Wolfratshausen:Ein Viertel Wärme und Strom sparen

Wolfratshausen verordnet sich große Energieziele bis 2022

Im Energienutzungsplan, den das Institut für Systemische Energieberatung (ISE) der Hochschule Landshut erstellt hat, wird aufgezeigt, wo es in Wolfratshausen Einsparpotenziale gibt. Nun hat der Bauausschuss Ziele definiert, die bis zum Jahr 2022 erreicht werden sollen: Demnach soll in den kommenden sechs Jahren der Strombedarf in Wolfratshausen um 27 Prozent reduziert werden. Zudem soll die Stadt im gleichen Zeitraum den bedarf an Wärmeenergie um 23 Prozent senken. Zu den Zielen gehört auch der Ausbau erneuerbarer Energien: Bei der Stromerzeugung soll deren Anteil auf 92 Prozent, bei der Wärmeerzeugung, die zum Großteil aus Erdgas stammt, immerhin auf neun Prozent erhöht werden.

Der Ausschuss hat der Stadt damit die Ziele vorgegeben, die in dem vom ISE durchgespielten Szenario "Klimaplus" maximal erreichbar wären. Sie übertreffen die Vorgaben der Bundesregierung, die bis 2020 zehn Prozent Strom und 20 Prozent Wärmeenergie einsparen will. Die größten Einsparpotenziale liegen laut Nutzungsplan im Bereich privater Haushalte, was die elektrische Energie betrifft. Die Stadt solle ihre Straßenbeleuchtung auf stromsparende LED-Lampen umrüsten. Bei der Wärmeenergie liegen die größten Einsparmöglichkeiten in der energetischen Sanierung von Gebäuden sowie im Austausch von Heizkesseln.

Die Ziele sollen laut Beschluss auch bei zukünftigen Entscheidungen der Stadt berücksichtigt werden. Laut Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) und Verwaltung ist für die Umsetzung bereits ein Posten im Haushalt 2017 eingestellt. Um die genannten zahlen zu erreichen, müssten "ehrgeizige Anstrengungen unternommen werden", sagte Hans Schmidt (Grüne). Seinen Vorschlag, einen eigenen Ausschuss zu gründen, lehnte das Gremium jedoch ab. Stattdessen will sich der Grundstücks-, Bau- und Umweltausschuss, wie er vollständig heißt, künftig selbst darum kümmern, die Annäherung an die Klimaziele und die strategischen Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: