Wolfratshauser Auszeichnung:Unbezahlbares Engagement für die Gesellschaft

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Wolfratshauser Bürgerinnen und Bürger mit ausgezeichnetem Gemeinsinn: Sie wurden in feierlichem Rahmen geehrt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Loisachstadt würdigt heuer 15 Bürgerinnen und Bürger mit dem Ehrenamtspreis. Die Geehrten zeigen vorbildhaft, dass Helfen für sie selbstverständlich ist.

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen

In den circa 140 Wolfratshauser Vereinen sind zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in vielfältiger Funktion für das Gemeinwesen aktiv. Das würdigt die Stadt jährlich mit der Verleihung des Ehrenamtspreises. Am Donnerstag hat Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) 15 Einwohnerinnen und Einwohner im Trachtenheim der "Loisachtaler" ausgezeichnet. Seine Ausgangsfrage an diesem Abend: "Was ist eine Stadt ohne Ehrenamt?". Die Antwort: "Nicht lebensfähig." Es gehe darum, die Selbstverständlichkeit zu würdigen, mit der die Preisträger im Hintergrund agierten.

Exemplarisch dafür ist Stefan Jung. Für 36 aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr wurde er in der Kategorie Rettungswesen mit der Plakette in Gold geehrt. Als Wiggerl Gollwitzer, der durch den Abend als Moderator führte, fragte, ob sich Familie, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut bringen ließen, antworte Jung bündig-trocken: "Ja, das geht." Ihm wie zehn weiteren in sechs Haupt- plus zwei Sonderkategorien Ausgezeichneten gehörte an diesem Abend die Bühne. Vier Preisträger waren aus Termingründen entschuldigt.

Auf mehrere hundert Jahre summierte sich das unentgeltliche Engagement der Geehrten. So leitet etwa Ninon Vogt-Grassl seit 16 Jahren den Kinderpark des Nachbarschaftshilfevereins "Bürger für Bürger". In der offenen Gruppe sollen die Kleinen im Alter zwischen 15 Monaten und drei Jahren miteinander spielen und sich kennenlernen können, sowie auf den Kindergarten vorbereitet werden. Um die 120 Kinder habe sie insgesamt betreut, so Vogt-Grassl. Dafür bekam sie den Ehrenamtspreis in Bronze.

Eine von 125 Engagierten des beim Verein "Bürger für Bürger" angesiedelten Asylhelferkreises ist Inge Nitsch. Dafür, dass sie seit elf Jahren die Kleiderkammer betreut, eingegangene Sachspenden prüft, sortiert und weiterverteilt, wurde sie mit der Auszeichnung in Bronze gewürdigt. Für Geflüchtete setzt sich Barbara Korseska ein. Sie war eine von drei Preisträgern heuer in der Kategorie Soziales und Gesundheit, aber nicht persönlich anwesend.

Für die Kategorie Sport wurden stellvertretend die beiden jahrzehntelangen Mitglieder des TSV Wolfratshausen - Bärbel Widmann und Peter Hierl - auf die Bühne gebeten. Erste begann vor einem halben Jahrhundert als Turnerin im Verein, ist seit 46 Jahren für den TSV in unterschiedlichen Funktionen, etwa als Trainerin, ehrenamtlich aktiv. Dafür wurde sie mit der Plakette in Gold ausgezeichnet, genauso wie Vereinskollege Hierl. Ein echtes "Wolfratshauser Urgestein", dessen Familie seit 162 Jahren eine Sattlerei beziehungsweise ein Raumausstattungsgeschäft führe, wie Moderator Gollwitzer sagte. Seinen Angaben nach ist Hierl seit 1963 TSV-Mitglied, leitet seit 31 Jahren die Männerfitnessgruppe im Verein. Für die abwesenden Gerhard Reindler vom Radsportclub Wolfratshausen (dort seit 25 Jahren Schriftführer) und Dominik Wamsler - seit zehn Jahren Fußballabteilungsleiter der DJK Waldram - nahmen Vertreter in der Kategorie Sport die Auszeichnung entgegen.

"Du musst ein Diplomat sein", antwortete Alfred Grimm, als er auf seine Erfahrung mit aggressiven Besuchern der Pupplinger Au angesprochen wurde. Seit 1973 ist er vor allem für die Naturschutzstreifen der Wolfratshauser Bergwacht aktiv und wurde dafür in der Kategorie Umwelt ausgezeichnet. In der Kategorie Kultur und Bildung wurden Bernd Satzinger für 17 Jahre Engagement in der offenen Werkstatt der Klecks-Schule der Phantasie sowie der entschuldigte Walter Dirscherl von der Theatergruppe der DJK Waldram geehrt.

In der Kategorie Rettungswesen erhielten Erwin Kühn für 55 Jahre Sanitätsdienst bei der Bereitschaft des Roten Kreuzes, seine BRK-Kollegin Laura Irmer, der einstige Kommandant der Wolfratshauser Feuerwehr, Andreas Spohn, sowie Franz Steigenberger als Ausbildungsleiter der Bergwacht und Franz Goldhofer von der Wasserwacht Auszeichnungen.

Im Christophorus-Hospizverein begleitet Bernhard Pletschacher Sterbende und Angehörige. Er erhielt wie die vielfältig, etwa für die Kolpingjugend engagierte Johanna Weichlein eine Sonderauszeichnung. Als Übungsleiter für den Badminton-Nachwuchs wurde Toni Lechner geehrt. Von "wirklichen Vorbildern für die Gesellschaft" sprach Bürgermeister Heilinglechner für alle Ausgezeichneten des Abends.

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