Süddeutsche Zeitung

Wolfratshausen:Drei Bewerber und eine Empfehlung

Wolfratshauser Grüne verzichten auf Bürgermeisterkandidaten

Von Matthias Köpf

Die Wolfratshauser Grünen verzichten auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl im kommenden März. Dies erklärte die grüne Stadträtin und Ortssprecherin Annette Heinloth am Dienstag. Damit zeichnet sich in Wolfratshausen abermals ein Dreikampf um das Amt des Bürgermeisters ab. Die Bürgervereinigung um den altersbedingt ausscheidenden Amtsinhaber Helmut Forster hat als ihren Kandidaten den Weidacher Biobauern Klaus Heilinglechner nominiert, in der CSU haben sich Fraktion und Vorstand auf den Zweiten Bürgermeister Peter Plößl festgelegt. Die SPD schickt Stadtjugendpfleger Fritz Meixner ins Rennen, den sie am Dienstagabend in aller Form nominieren wollte.

Die Grünen wollen diesen drei Kandidaten nach Heinloths Angaben eine Reihe von Fragen vorlegen. Aus den Antworten wollen sie auf die inhaltliche Nähe des jeweiligen Bewerbers zu den eigenen Positionen schließen und danach ihren Mitgliedern, Sympathisanten und Wählern eine Empfehlung für die Wahl aussprechen. Heinloth und einige andere aktive Grünen-Mitglieder haben jedoch schon bisher deutliche Sympathien für den SPD-Kandidaten Fritz Meixner erkennen lassen, mit dem sich die Grünen bei zwei Treffen auch inhaltlich ausgetauscht haben.

Die eigenen lokalpolitischen Themen für die Stadtratswahl am 16. März wollen die Grünen in drei Thesenpapieren zu den übergreifenden Themenbereichen Verkehr, Soziales und Kultur sowie Stadtentwicklung und Bauen bündeln. Derzeit ist die 2012 nachgerückte Heinloth das einzige grüne Parteimitglied im Stadtrat. Über die grüne Liste kam außerdem die parteifreie Umweltreferentin Gaby Reith in den Stadtrat, die ihre Basis vor allem im örtlichen Bund Naturschutz hat und zu den Grüne als Partei erkennbar auf Distanz bedacht ist. 2008 hatten es die Grünen auf 10,3 Prozent der Stimmen und damit auf eine Sitz für Reith und einen für die 2010 verstorbene Carola Lössl gebracht. Für Lössl war wegen einigen Absagen von besser platzierten Kandidaten unverhofft Barbara Kerschbaumer nachgerückt, die das Amt nach zwei Jahren aber wieder aufgab. Auf Kerschbauer folgte Heinloth, die seit März auch Ortssprecherin ist. Einen dritten Sitz als erklärtes Wahlziel hatten die Grünen 2008 verfehlt. Ihre Stadtratskandidaten für 2014 werden sie nach Angaben von Co-Ortssprecher Hans Schmidt Anfang Januar nominieren.

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Quelle:
SZ vom 20.11.2013
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