Ob es in Wolfratshausen bald zur stehenden Rede wird, dass man sein Haus mal wieder "weningern" muss? In England, so heißt es, habe sich das Wort "to kondo" eingebürgert, was so viel wie "ausmisten" bedeute und von der japanischen Bestseller-Aufräumberaterin Marie Kondo abgeleitet sei. Toni Weninger macht aus ihrem Ordnungssinn zwar keinerlei theoretisches Aufheben, bietet aber konkreten Rat und praktische Hilfe an. "Ordnung macht das Leben leichter" ist ein Flyer überschrieben, mit dem die Wolfratshauserin ihre Dienste offeriert.
Weninger hat ein Berufsleben lang als Bankkauffrau gearbeitet und ist nun in Rente. Langweilig wird es ihr eher nicht, denn sie engagiert sich bereits in einem Ehrenamt, als Familienpatin, und ist passionierte Radlerin und Bergsteigerin. Außerdem hat sie natürlich Garten und Haus in Weidach zu versorgen - ein Haus, das ordentlich, aber sehr wohnlich und einladend aussieht. "Bei mir kann man jederzeit zur Tür reinkommen", sagt sie.
Weninger ist gern mit Rat und einer helfenden Hand zur Stelle
Das ist nicht überall so. Aber Toni Weninger ist keine Sauberfrau, die sich darüber erhebt. Wenn eine Frau berufstätig sei und drei Kinder habe, wie etwa eine gute Freundin von ihr, dann bleibe kaum Zeit für dauerndes Aufräumen, sagt sie verständnisvoll. Schon seit Langem habe sie immer wieder Freunden und Bekannten dabei geholfen, auszumisten und Ordnung zu schaffen. "Bei manchen sieht der Keller ganz furchtbar aus und es fällt ihnen schwer, sich von etwas zu trennen." Da sei sie gern zur Stelle. Nicht um selbst auszuräumen, das würde sie sich nicht anmaßen, sondern mit Rat und einer helfenden Hand.
Mit Magie hat das Aufräumen bei Toni Weninger anders als bei Marie Kondo ("Magic cleaning") nichts zu tun. Sie ist da ganz pragmatisch. "Gemeinsam aufräumen, sortieren, entsorgen, Brauchbares sinnvoll verteilen, Räume freischaufeln macht mir Freude", schreibt sie in ihrem Flyer. Durch Struktur und Ordnung im Haushalt komme mehr Leichtigkeit und Freude ins Leben. "Dieses Talent möchte ich auch Ihnen zu Gute kommen lassen."
Dabei wolle sie nicht das große Geld machen, betont Weninger. Sie habe zwar ein Gewerbe angemeldet, aber die Einnahmen sollen allenfalls ein kleines Zubrot zur Rente sein. Der Preis sei individuell verhandelbar; als Richtschnur nennt sie für eine Stunde "Mitanpacken" 20 bis 25 Euro. Ein- bis zweimal im Monat wolle sie den neuen Job ausüben: "Das ist jetzt ein Versuch. Man kann ja nicht jeden Tag auf den Berg gehen."
Toni Weninger, Telefon 08171/72277, E-Mail weninger.toni@gmail.com