Wolfratshausen:Abschied von Sankt Matthias

Wolfratshausen: Martin Schnirch (l.) und sein Nachfolger Joachim Burkard vor dem Spätberufenenseminar.

Martin Schnirch (l.) und sein Nachfolger Joachim Burkard vor dem Spätberufenenseminar.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Die Waldramer Schule dankt Pfarrer Martin Schnirch

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Eine fundamentale Veränderung hat Pfarrer Martin Schnirch im Spätberufenenseminar und an der Schule Sankt Matthias in Waldram erlebt und gestaltet: den Neubau der Schule, die 2011 vom Münchner Erzbischof Reinhard Marx eingeweiht wurde. Am Zukunftskonzept der Einrichtung mit Gymnasium, Kolleg und Seminar, die 1927 von der Erzdiözese München und Freising gegründet wurde, hat er zuletzt noch maßgeblich mitgewirkt. Doch die beschlossenen Veränderungen, im Seminar auch Wohnungen für Frauen einzurichten und der Schule eine Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) im Bereich Soziales anzugliedern, wird er nicht mehr aktiv gestalten: Nach acht Jahren und acht Monaten als Stiftungsdirektor und Direktor des Spätberufenenseminars Sankt Matthias kehrt Schnirch nun in seine schwäbische Heimat zurück, um Gemeindepfarrer in Ottmaring bei Augsburg zu werden. Am Donnerstag wurde er bei einem Festakt in der Aula der Schule feierlich verabschiedet. Anschließend wurde sein Nachfolger, Joachim Burkard, der bislang Professor für Pastoraltheologie an der Katholischen Stiftungshochschule in Benediktbeuern war, offiziell ins Amt eingeführt.

In seiner Amtszeit, die im September 2007 begann, habe Schnirch nicht nur den Neubau der Schule bewältigt und "wesentlich mitgestaltet", sagte Sandra Krump, Leiterin des Ressorts Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München. Er habe auch immer wieder darauf hingewiesen, dass sich die Einrichtung verändern müsse, und sich am Zukunftskonzept beteiligt. "Man hat gespürt, dass Ihnen Sankt Matthias wirklich ein Herzensanliegen ist und nicht eine weitere Station in Ihrer beruflichen Karriere", sagte Krump, bevor sie die offizielle Entlassungsurkunde des Bischofs übergab.

"Schauen Sie auch mal zurück", legte Bürgermeister Klaus Heilinglechner dem scheidenden Direktor ans Herz. Schließlich habe Schnirch fast neun Jahre im "wunderschönen Waldram" verbracht. Schulleiter Claus Pointner würdigte die "fruchtbare Zusammenarbeit" und Schnirchs "großes Talent, junge Menschen zu begeistern". Ihm sei es zu verdanken, dass Seminar und Schule mehr zusammengewachsen seien. Schnirchs "intensives und positives pastorales Wirken in die Schule hinein" habe die Atmosphäre in Sankt Matthias maßgeblich geprägt.

Schnirch bedankte sich bei den Schülern, Lehrern und Seminaristen. "Die neue Schule ist aus unserem gemeinsamen Ringen entstanden", sagte er zu Pointner. Sein Nachfolger werde dazu beitragen, das Zukunftskonzept für die Einrichtung zu verwirklichen. Ans Ende seiner Rede stellte Schnirch eine Bitte: "Geht weiter euren Weg. Helft weiter, dass junge Menschen ihren Weg finden und gehen können. Und vergesst bitte nie, dass Christus mitgeht." Dann übergab er die Schlüssel, die seinem Nachfolger "alle Türen und Herzen öffnen" sollten. Burkard erinnerte in seiner Ansprache an den "vereinbarten Veränderungsauftrag". In Waldram stehe "nicht weniger an als eine Kulturveränderung", sagte er. "Aber wie es keine statische Gesellschaft gibt, so gibt es auch keine statische Kirche und keine statische kirchliche Einrichtung."

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