Wohnen statt urlauben:Hotel Alexandra wird umgebaut

Tölzer Stadträte billigen Pläne für sechs günstige Mietwohnungen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Das Hotel Alexandra am Rande des Tölzer Kurviertels steht seit rund anderthalb Jahren leer. Bis Ende 2017 hatten Monika und Walter Olschewsky das Haus mit 35 Betten geführt, das zu den besseren Adressen gehörte. Das Geschäft lief auch gut, wie das Ehepaar sagte. Aber die Eigentümerin des Hotels an der Kyreinstraße kündigte den beiden Pächtern, um dort Wohnungen zu errichten. Ihr Vorbescheidsantrag war im städtischen Bauausschuss vor Kurzem abgelehnt worden. In der jüngsten Sitzung fand er nun doch das Plazet der Stadträte. Nicht zuletzt deshalb, weil die sechs Quartiere zu bezahlbaren Mieten angeboten werden sollen.

Eine Nutzungsänderung hatte der Bauausschuss noch im Juni abschlägig beschieden, weil die vorbereitenden Untersuchungen zum Sondergebiet Badeteil weiterhin laufen. Die Eigentümerin verwies jedoch darauf, dass ihr Antrag die neue Situierung des Parkplatzes betraf, nicht das Hotel an sich. Außerdem kündigte sie laut Stadtbaumeister Hannes Strunz an, das Haus nicht für Eigentumswohnungen umzubauen, sondern preiswerte Mietwohnungen zu schaffen. "Das Gebäude eignet sich von der Aufteilung her nicht für Eigentumswohnungen", sagte Strunz und empfahl den Stadträten, dem neuen Vorbescheidsantrag zuzustimmen: "Günstiger Mietraum ist dringend erforderlich."

Dem pflichteten die Mitglieder des Bauausschusses ausnahmslos bei. Bad Tölz benötige dringend Wohnraum, der bezahlbar sei, hob Margot Kirste (FWG) hervor und fügte hinzu: "Wir verlassen uns hier auf das Wort des Bauherrn." Peter von der Wippel (FWG) verwies darauf, dass der Ausschuss ja auch wortbrüchig werde, wenn er nach der Änderung der Stellplätze am ehemaligen Hotel Alexandra seine Zustimmung verweigere. "Es ist richtig, dass wir unseren Beschlüssen treu bleiben", sagte er. Das Argument, dass günstige Mietwohnungen entstehen, überzeugte auch René Mühlberger (CSU). Vorausgesetzt, "dass nichts Hochpreisiges im Mietsegment entsteht", könne er dem Antrag der Eigentümerin zustimmen.

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