Wirtschaft im Oberland:Geldsegen in Penzberg

2022 erhält die Stadt stattliche Fördergelder. Auch Hausbesitzer, die eine PV-Anlage planen, können profitieren

Von Arnold Zimprich, Penzberg

"Sehr erfreulich, das Ganze", sagte Stadtkämmerer Johann Blank in der jüngsten Penzberger Stadtratssitzung angesichts des Zuwendungsbescheids, der der Stadt für die geplante Bike+Ride-Anlage am Bahnhof kürzlich zugegangen ist. Mit insgesamt 182 600 Euro wird die Regierung von Oberbayern die Anlage bezuschussen, außerdem wird sie durch den Projektträger Jülich mit zusätzlichen 96 125 Euro gefördert.

Der Geldsegen für Penzberg nimmt damit noch kein Ende: 128 000 Euro werden aus dem Topf des Bayerischen Städtebauförderungsprogramms "Innenstädte beleben" fließen, eine städtische Richtlinie dazu wurde einstimmig genehmigt. Von Anfang 2022 an werden Penzberger Hausbesitzer, die die Errichtung einer PV-Anlage beabsichtigen, von der Stadt monetär unterstützt - wobei die Leistung der Anlage zehn kWp nicht überschreiten darf. Stadtrat Adrian Leinweber (SPD) bemängelte die überbordende Bürokratie, die mit der Beantragung einhergehe, Wolfgang Sacher (Bürger für Penzberg) befürchtete, dass der Zuschuss auch von Personen abgegriffen werden könnte, die ihren Hauptwohnsitz nicht in Penzberg haben. Katharina von Platen (Grüne) wischte die Bedenken jedoch beiseite: "Es passiert, was ich befürchtet habe, das Ding wird zerredet. Wir sollten es einfach erst mal aufs Gleis stellen und starten!" Was der Stadtrat im Anschluss auch tat.

Carl-Christian Zimmermann, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Klimaschutz bei der Stadt Penzberg, berichtete anschließend über die Teilnahme am Wettbewerb "Bienenfreundliche Gemeinde" des Bezirks. Man habe sich als eine von 48 Gemeinden und Städten um den Titel beworben, fünf Kriterien wurden anschließend von der Jury bewertet: bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung von Gemeindeflächen wie Verkehrsinseln, Straßenrändern oder Streuobstwiesen; bienenfreundliche Bewirtschaftung weiterer der Kommune gehörender Flächen; Verbot von Pestiziden auf den erwähnten Arealen; schonende Behandlung der sogenannten Straßenbegleitbegrünung an gemeindeeigenen Straßen sowie das zur Verfügung stellen von Standplätzen für Bienenvölker und -häuser. Zwar habe man dieses Jahr nicht zu den drei Preisträgern gehört, sei aber nun gut vorbereitet. "Ich weiß, worauf es der Jury in den kommenden Jahren ankommt - da seh ich uns schon auf den vorderen Plätzen!", schloß er. Über eine Zusage freut sich Zimmermann ganz besonders: Penzberg wird als einzige Kommune in Oberbayern - und eine von nur sieben aus dem Freistaat - Partnerkommune bei "Landschaftsplanung in Bayern - kommunal und innovativ". Das Projekt wird von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) und unter der Leitung des Umweltministeriums durchgeführt. Im Rahmen des Projekts soll das Potenzial des kommunalen Landschaftsplans wirksam genutzt und "innovative Ansätze" rund um die Landschaftsplanung gefunden werden. Im Fokus steht dabei die "zukunftsorientierte räumliche Entwicklung der Gemeinde", so Zimmermann. "Das wird Penzberg auch überregional Prestige einbringen", freute er sich, zudem entstünden der Stadt dadurch "keinerlei Kosten".

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