Wirtschaft im Landkreis:Schwierige Marktlage

Betriebe im Landkreis hoffen auf Belebung der Geschäfte

Von Veronika Ellecosta, Wolfratshausen

Dem Jahr 2019 begegnen die Unternehmen im Oberland mit gemischten Gefühlen. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern hervor. Zwar habe sich die Stimmung seit Jahresbeginn wieder etwas aufgehellt, demnach liegt der Konjunkturindex mit 128 Punkten zwei Zähler höher als noch vor einigen Monaten. Generell hat sich die Lage jedoch verschlechtert, teilt die IHK mit. Wie aus der Umfrage hervorgeht, sind 48 Prozent der Betriebe der Landkreise Bad Tölz- Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden, zwölf Prozent sind aber unzufrieden. Das sind so viele wie zuletzt vor fünf Jahren.

Für die nächsten Monate bleiben die Unternehmen trotzdem optimistisch: Ein Drittel rechnet mit einer Belebung seiner Geschäfte, zwölf Prozent rechnen mit einem Rückgang. Per Saldo springen damit die Geschäftserwartungen von acht Punkten zu Jahresanfang auf 21 Punkte. Der Optimismus in dieser konjunkturellen Eintrübung ist derzeit vor allem auf die saisonalen Einflüsse im Baugewerbe und Tourismus zurückzuführen.

"Nichtsdestotrotz ist die allgemeine konjunkturelle Eintrübung auch im Oberland spürbar", sagt Reinhold Krämmel, Sprecher des IHK-Forums für das Oberland. Der Beschäftigungsaufbau nimmt ab, so wollen nur 16 Prozent der Betrieben neue Arbeitsplätze schaffen, neun Prozent wollen Stellen sogar streichen. Auch die Investitionslaune der Unternehmen habe erneut nachgelassen, so Krämmel.

Zu ihren Geschäftsrisiken befragt, gaben drei von fünf Unternehmen Fachkräftemangel an, der damit Risiko Nummer Eins bleibt. An zweiter Stelle wurden als Risiken wirtschaftliche Rahmenbedingungen genannt, an dritter Stelle die Inlandsnachfrage. "Die Verunsicherung unter den Unternehmern nimmt zu. Das Gebot der Stunde muss deshalb sein, unseren Wirtschaftsstandort grundlegend zu stärken, die Bedingungen zu verbessern und eine aktive, wettbewerbsorientierte Wirtschaftspolitik zu verfolgen. Das A und O sind hierbei vor allem Anreize für Investitionen wie beispielsweise niedrigere Unternehmenssteuern", so der IHK-Forumssprecher zu den Entwicklungen.

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