Wintereinbruch im Landkreis:Lawinen, Unfälle, Zugausfälle

Auf rutschiger Fahrbahn kommt es zu Unfällen mit hohen Sachschäden. Am Sylvensteinspeicher löst sich ein Schneebrett ab. Die Bundesstraße 307 wird gesperrt.

Wintereinbruch im Landkreis: Obwohl die Räumfahrzeuge, wie hier in Geretsried, ständig im Einsatz waren, kam es zu zahlreichen Unfällen.

Obwohl die Räumfahrzeuge, wie hier in Geretsried, ständig im Einsatz waren, kam es zu zahlreichen Unfällen.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Ein Schneebrett hat sich am Dienstagvormittag vom steilen Abhang etwa 500 Meter vor der Kaiserwacht gelöst und die Bundesstraße 307 zwischen Vorderriss und Wallgau versperrt. Ein Schneepflug räumte die Fahrbahn zwar einigermaßen frei, dennoch blieb ein Jeep kurz darauf stecken und musste von dem Pflug herausgezogen werden. Das war für Georg Fischhaber vom Landratsamt und die Mitarbeiter der Lawinenkommission vor Ort der letzte Auslöser, die Strecke zumindest bis Donnerstag für den Verkehr komplett zu sperren.

Hohes Lawinenrisiko

Wegen der heftigen Schneefälle in den vergangenen Tagen ist das Risiko, dass Lawinen abgehen, in den Alpen derzeit erheblich. Es besteht Gefahrenstufe vier. Die Lage verschärfe sich dadurch, dass die Flocken auf einen feuchten Boden fallen, sagt Fischhaber, Leiter der Verkehrsbehörde im Landratsamt. Außerdem verweist er auf den Lawinenlagebericht, wonach auch noch an diesem Mittwoch damit zu rechnen sei, dass Lawinen abgehen. Für das Wochenende sind steigende Temperaturen vorhergesagt, "eine drastische Erwärmung", wie Fischhaber befürchtet. Auch dies wird er am Donnerstag mit der Lawinenkommission prüfen. Die Kaiserwacht ist ein neuralgischer Punkt. Die Frage sei dann, "ob das Restrisiko so gering eingeschätzt wird, dass man wieder aufmachen kann", sagt Fischhaber.

Zu schnell auf glatten Straßen

Auf winterlichen Straßen kam es zu zahlreichen Unfällen im Landkreis. Die meisten davon gingen glimpflich ab. Autos rutschten von der Straße und landeten in Wiesen oder auf Grundstücken, andere blieben stecken und mussten von Abschleppdiensten, respektive von Landwirten mit Traktoren geborgen werden. Ein siebenjähriges Mädchen aus Geretsried wurde laut Polizei am Montagmittag auf der Jeschkenstraße leicht verletzt, als das Auto seiner 44-jährigen Mutter von der Fahrbahn abkam und prallte gegen eine Straßenlaterne sowie einen Zaun prallte. Der Wagen ist nur noch ein Wrack.

Noch mit Sommerreifen und zudem zu schnell war ein 28 Jahre alter Münchner am Montagmorgen auf der Tattenkofener Straße in Geretsried unterwegs. Er rutschte in einer Rechtskurve auf die Gegenspur. Dort kollidierte sein Auto mit dem einer 68-jährigen Geretsriederin. Sachschaden: etwa 4500 Euro. Zu hohes Tempo war auch der Grund für einen Unfall, der sich am Montag kurz nach 17 Uhr auf der Bundesstraße 11 zwischen Geretsried-Mitte und Am Forst ereignete. Ein 28-jähriger Pegnitzer rutschte auf die Gegenfahrbahn, stieß dort mit seinem Pkw gegen das Auto eines 53-jährigen Königsdorfers. Beide landeten an der Leitplanke. Verletzt wurde niemand. Sachschaden: etwa 14 500 Euro.

Verspätungen bei der Bahn

Am Sonntagabend fiel im Bahnhof Holzkirchen eine Weichenheizung aus, es kam bei der Bayerischen Oberlandbahn zu Verspätungen. Am Montagmorgen fiel zudem der Zug ab Gmund aus. Auch die Regionalbahnen der Deutschen Bahn hatten auf der Strecke München - Tutzing am Vormittag Verspätungen von etwa zehn Minuten - viele Anschlusszüge konnten nicht warten.

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