Süddeutsche Zeitung

Winter im Oberland:Wenig Salz und viele Unfälle

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Nach dem erneutem Wintereinbruch sind die Räumdienste im Dauereinsatz - schon wird auch wieder das Streusalz knapp.

Virginia Gerard

Nach dem erneuten Wintereinbruch am Montag werden die Salzreserven der Kommunen knapp. Noch sind die Versorgungsengpässe nicht akut, gleichbleibendes Wetter kann die Lage jedoch verschärfen. Auf den Straßen blieb das Verkehrschaos aus. Bereits um 3 Uhr in der Früh begannen die Straßenmeistereien mit den Räumarbeiten. Eine Stunde später folgten die städtischen Winterdienste. "Wir sind im Höchsteinsatz", erklärt Jürgen Moritz, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke in Wolfratshausen. "Noch haben wir alles im Griff, aber das Salz ist knapp."

Wegen Lieferverzögerungen habe man nur noch 50 Tonnen auf Lager, erläutert Moritz. Bis zu drei Tonnen Salz werden in Wolfratshausen am Tag ausgestreut.In Bad Tölz war das Salz am Montag bereits so knapp, dass weniger gestreut wurde. Im Januar werde man keine Salzlieferung mehr erhalten, sagt Betriebshofleiter Jakob Geisler. 17 Fahrzeuge waren am gestrigen Tag in der Kreisstadt unterwegs und brachten rund fünf Tonnen Salz aus.

Entspannter zeigte sich die Lage allein auf den Bundes- und Kreisstraßen. "In unserem Lager befinden sich noch gut 500 Tonnen Salz", teilte Jürgen Neidhardt, Dienststellenleiter der Straßenmeisterei für den Nordlandkreis, auf Anfrage der SZ mit. Pro Umlauf wurden auf den Staatsstraßen im Landkreis 25 Tonnen ausgestreut, allein bis zum Montagnachmittag schafften die Fahrzeuge drei Umläufe. "Wir sind permanent unterwegs," erklärt Neidhardt.

Im Straßenverkehr gab es diverse Karambolagen, von einem "Wintermassaker" könne man jedoch nicht sprechen", berichtete gestern Andreas Hinterschwepfinger, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. 50 Unfälle mit Sachbeschädigung, neun Unfälle mit zwölf Leichtverletzten und neun Verkehrsbehinderungen zählte Hinterschwepfinger am Montag zwischen 4.30 und 11.30 Uhr in seinem Bereich, zu dem neun Landkreise und die Stadt Rosenheim zählen.

In Wolfratshausen, Icking, Geretsried und Bad Tölz ereigneten sich in den Morgenstunden insgesamt neun Unfälle ohne Verletzte. Die Verkehrspolizeiinspektion Weilheim meldete am Nachmittag auf den Autobahnen A 95 und A 952 sieben Unfälle auf schneebedeckter Fahrbahn. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 43.600 Euro.

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Quelle:
SZ vom 25.01.2011
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