Wegen Corona:Heuer keine Isar-Floßfahrten

Betriebe im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sagen gemeinsam die komplette Saison ab.

Von Claudia Koestler

Die drei aktiven Flößereibetriebe aus dem Landkreis haben sich gemeinschaftlich darauf verständigt, sämtliche Floßfahrten auf der Isar von Wolfratshausen nach München für die gesamte Saison 2020 abzusagen. Das teilen Franz Seitner, Michael Angermeier und Josef Seitner in einer Pressemeldung mit. Die Gründe: "Da die zur Verbreitungseindämmung von Covid-19 vorgegebenen Infektionsschutzmaßnahmen sowie die erforderlichen Hygienekonzepte auf unseren Flößen nicht umsetzbar sind und weiterhin eine entsprechende Planungssicherheit für alle Betroffenen fehlt, mussten wir nun nach eingehender Überlegung diese Entscheidung treffen", schreiben sie.

Obwohl über den Winter sämtliche Vorbereitungen getroffen worden seien und der gesamte Sommer 2020 bei allen drei Betrieben ausgebucht sei, konnten die Flößereiunternehmen aufgrund der prekären Pandemie-Situation Anfang Mai nicht in die Saison starten. "Mit jeder neuen Entscheidung der Bundes- beziehungsweise Landesregierung mussten wir unsere Fahrten immer wieder für einen kurzen Zeitraum stornieren und auf die nächste Beschlussfassung warten - immer in der Hoffnung, dass sich die Situation bessert." Doch mittlerweile sei ein Punkt erreicht, an dem es "nicht nur für uns, sondern auch für unser Personal, unsere Kooperationspartner und vor allem für unsere Kunden einer gewissen Planungssicherheit bedarf, die uns auch in den nächsten Wochen nicht gegeben sein wird." Zudem sei mit den fortschreitenden Lockerungen in Bayern nun wieder mehr als deutlich geworden, "dass auch ein verspäteter Beginn unserer Saison bei unseren Fahrten nicht risikofrei möglich sein wird, ohne den derzeit positiven Verlauf der Infektionslage möglicherweise zu gefährden."

Die Verantwortlichen der Flößereibetriebe bedauern die Entscheidung, heuer nicht mehr mit dem Floß auf der Isar nach München zu fahren. "Jedoch steht auch für uns die Gesundheit und die dafür erforderliche Minimierung der Infektionsmöglichkeiten an erster Stelle - schließlich möchte niemand 'ein Ischgl auf der Isar' provozieren...", schließen sie ihre Mitteilung.

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