Öffentliche Infrastruktur:„Nette Toilette“ in Wolfratshausen

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In Wolfratshausen gibt es nur zwei öffentliche WC-Anlagen. Deshalb nehmen Stadt, Gastronomen und Einzelhändler an der Aktion "Nette Toilette" teil. (Foto: Hartmut Pöstges)

Stadt, Gastronomen und Ladeninhaber machen ihre WC-Anlagen öffentlich zugänglich.

Von Klaus Schieder, Wolfratshausen

Wer beim Shoppen oder Schlendern ein dringendes Bedürfnis verspürt, hat in vielen Städten und Gemeinden ein Problem: Öffentliche Toiletten sind rar. Und wenn doch, sind sie zuweilen eine Zumutung, was die Sauberkeit betrifft. In Wolfratshausen ist eine Sanitäranlage am Hatzplatz, ein weiteres WC im Rathaus zu finden – das war’s. Im Umkreis des S-Bahnhofs gibt es derzeit nichts. Deshalb nimmt die Stadt seit Jahresbeginn an dem Konzept „Nette Toilette“ teil. Ziel ist es, den Einheimischen ebenso wie den Gästen einen kostenfreien Zugang zu sauberen und gut ausgestatteten Toiletten zu ermöglichen. Sieben Gastronomen und Einzelhändler beteiligen sich an der Aktion. Auch die Tourist-Information im Museum Wolfratshausen macht mit.

Die Stadt zahlt den teilnehmenden Betrieben eine Aufwandsentschädigung

Das Ganze funktioniert so: Gastwirte und Ladeninhaber machen ihre Toiletten zugänglich, dafür bekommen sie eine Aufwandsentschädigung von der Stadt, die sich wiederum die Kosten für eigene WC-Anlagen spart. Die „Nette Toilette“ sei „im gesamten Innenstadtbereich verfügbar, dadurch entfällt das lästige Suchen nach einem öffentlichen WC“, teilt der Wolfratshauser Stadtmanager Stefan Werner mit. Dies sei ein weiterer Schritt in Richtung Bürgerfreundlichkeit und verbessere die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Für dieses Jahr ist ein Budget von 8000 Euro vorgesehen.

Die betreffenden Toiletten können über die „Nette Toilette“-App, einen Flyer oder über die digitale Stadtkarte für Einkaufen & Erleben „mein-Wolfratshausen.de“ unter der Rubrik „Toiletten“ abgerufen werden. Außerdem zeigt ein auffälliger Sticker an den teilnehmenden Betrieben, wo eine WC-Anlage geöffnet ist. Einige Toiletten bieten zusätzlich einen Wickeltisch, manche sind barrierefrei zugänglich. An dem Modell beteiligen sich bisher mehr als 380 Kommunen in Deutschland und der Schweiz.

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