Freizeit im Winter:Gefahren auf dünnem Eis

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Die Wasserwachten der Region üben regelmäßig, auch die Rettung von in Eis eingebrochenen Personen. (Foto: Franz-Xaver Fuchs)

Wasserwacht warnt vor dem Begehen überfrorener Seen und gibt Tipps, was im Falle eines Einbruchs ins Eis zu beachten ist.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Mit den sinkenden Temperaturen haben sich auf Seen und Weihern im Landkreis und in der Region erste Eisflächen gebildet. Die Wasserwacht mahnt jedoch zur Vorsicht und gibt wichtige Sicherheitshinweise für Winterfreunde. Denn die Eisdicke kann stark variieren und ist von vielen Faktoren abhängig, wie Wind, Strömung, Wassertiefe und Sonneneinstrahlung. Als Faustregel gilt der Wasserwacht zufolge: Das Eis sollte mindestens 15 Zentimeter dick sein, bevor es betreten wird. Allerdings gibt es keine Garantie für die Tragfähigkeit, selbst wenn sich bereits andere Personen auf dem Eis befinden.

 Die Wasserwacht empfiehlt, niemals alleine aufs Eis zu gehen und Warnhinweise unbedingt zu beachten. Vorsichtsmaßnahmen wie das Mitführen einer Trillerpfeife und von Eispickern können im Notfall lebensrettend sein.

 Im Falle eines Einbruchs bleiben etwa zehn Minuten, um sich zu retten. Die Kreiswasserwacht rät in einem solchen Fall, sofort laut um Hilfe zu rufen und gegebenenfalls die Trillerpfeife zu verwenden, um auf sich aufmerksam zu machen. Wer ins Eis eingebrochen ist, sollte versuchen, sich in die Richtung, aus der man gekommen ist, flach auf das Eis zu ziehen, um das Gewicht zu verteilen, und sich robbend mehrere Meter vom Loch zu entfernen, um ein erneutes Einbrechen zu verhindern. Wenn das Eis nicht trägt, solle man versuchen, sich bis zum Ufer durch das Eis durchzubrechen. Enorm wichtig sei es in einer solchen Situation, trotzdem Ruhe zu bewahren, denn der Körper verliere in Ruhe weniger Wärme als bei Bewegung.

 Für Helfer gilt: Notruf 112 wählen. Für die Rettungskräfte an geeigneter Stelle eine Person abstellen, die zum Unfallort weisen kann. Dies spare wertvolle Zeit. Ein eigener Rettungsversuch berge oft Risiken, die eigene Sicherheit aber habe Vorrang. Wer trotzdem selbst einen Rettungsversuch unternimmt, sollte unbedingt das Gewicht verteilen: flach hinlegen, am besten auf einen Gegenstand wie Leiter, Biertisch oder Schlitten und nicht die Hand reichen, sondern Hilfsmittel wie einen Schal benutzen, um die Distanz halten zu können. Nasse Kleidungsstücke sollten obendrein erst in warmer Umgebung entfernt werden. Die Wasserwacht hält an Wochenenden und Feiertagen teilweise Eiswachen ab. Außerhalb dieser Zeiten sind Retter über den Notruf 112 erreichbar. 

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